Die pharma- und gesundheitslobbykritische "Bürger Initiative Gesundheit e.V." wirft nach 28 Jahren Tätigkeit das Handtuch. In einer Pressemitteilung gab der gemeinnützige Verein seine Auflösung bekannt. Sehr vehement hat der Verein in jüngster Zeit vor einer "postfaktischen Gesundheitspolitik" gewarnt und gibt nun resigniert auf.
"Destruktive Entwicklungen zu Lasten der Patienten"
Als Hintergrund für diesen Schritt nennen die Aktivisten die „destruktiven Entwicklung des Gesundheitswesens zu Lasten der Qualität der Versorgung/Behandlung/Betreuung der Bürger/Versicherten/Patienten.“ In der langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit sei es um nachhaltige Einflussnahme auf die Entwicklungen des Gesundheitswesens zu Gunsten der Bürger, Versicherten, Patienten und Pflegebedürftigen gegangen. „Unsere Bemühungen konstruktive Entwicklungen darzulegen und zu fordern, fanden bei den Bürgern, Lobbyisten, den Politikern, der Wissenschaft, der Ökonomie, immer weniger Gehör.“, heißt es in einer Pressemitteilung vom 7. April 2017.
Bundesregierung vereinnahmte Arbeit auf EU-Ebene
Die politische Arbeit des Vereins beschränkte sich nicht nur auf das Inland. Auch auf europäischer Ebene konnten sich die Initiative als alleiniger Interessenvertreter aus Deutschland in die langjährige Entwicklung der Charta Europäischer Patientenrechte einbringen. Selbst diese aufopferungsvolle Arbeit wurde nach Aussage des Vereinspräsidenten Wolfram-Arnim Candidus duch politische Verwaltungswillkür des Gesundheitsministeriums im Nachhinein aberkannt bzw. vereinnahmt.
Foto: Esther Stosch / pixelio.de