Unter­schrif­ten gegen Glyphosat

In Zei­ten, wo Gift­bau­ern gegen eine grü­ne Betei­li­gung an der zukünf­ti­gen Lan­des­re­gie­rung in Mag­de­burg pro­tes­tie­ren, soll­ten bewuss­te Men­schen nicht schwei­gen. Eine gan­ze Woche lang sam­meln Aktivist_innen des BUND ( Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutsch­land e.V. ) Unter­schrif­ten für einen Bei­be­halt des Glyphosat-Verbotes. 

Das unter dem Han­dels­na­men Roun­dup (Her­stel­ler u.a. Mon­s­an­to) bekann­te Mit­tel ist das welt­weit meist gespritz­te Her­bi­zid. Es steht drin­gend im Ver­dacht, Aus­lö­ser für Krebs zu sein und eine schä­di­gen­de Wir­kung auf Embryo­nen im Mut­ter­leib auszuüben.

Die Unter­schrif­ten­ak­ti­on rich­tet sich an die Bun­des­um­welt­mi­nis­te­rin Bar­ba­ra Hend­ricks und den Agrar­mi­nis­ter Chris­ti­an Schmidt.

Mit der Akti­on wird die Bun­des­re­gie­rung auf­ge­for­dert, bei der EU ein Veto ein­zu­le­gen, um die Wie­der­zu­las­sung des Mit­tels zu verhindern.

Der wan­dern­de Unter­schrif­ten­stand befin­det sich am Frei­tag, dem 22. April und am Sams­tag, dem 24. April ganz­tä­gig in der obe­ren Leip­zi­ger Stra­ße ( Leip­zi­ger Turm). Am Stand erfährt man mehr über die schä­di­gen­de Wir­kung des Mit­tels und die Bri­sanz des Themas.


Text der Petition:

Sehr geehr­ter Herr Minis­ter Schmidt,
sehr geehr­te Frau Minis­te­rin Hendricks,

Anfang März stim­men die Mit­glied­staa­ten über die EU-Wie­der­zu­las­sung von Gly­pho­sat für min­des­tens zehn Jah­re ab. Wie die jetzt bekannt gewor­de­ne Vor­la­ge der Kom­mis­si­on zeigt, strebt die­se offen­bar eine Zulas­sung ganz im Sin­ne der Gly­pho­sat-Her­stel­ler an. Sie leug­net die bis­her unbe­strit­te­nen Umwelt­ge­fah­ren, die von Gly­pho­sat aus­ge­hen – und wischt dafür selbst die Beden­ken der eige­nen Behör­de, der Euro­päi­schen Behör­de für Lebens­mit­tel­si­cher­heit, vom Tisch. Denn die EFSA folgt aus­drück­lich der Bewer­tung des Umwelt­bun­des­am­tes, das Gly­pho­sat gra­vie­ren­de Fol­gen für die bio­lo­gi­sche Viel­falt attestiert.

Als Bericht­erstat­ter-Land kommt Deutsch­land eine beson­de­re Ver­ant­wor­tung zu. Und Sie als zustän­di­ge Fach­mi­nis­te­rIn­nen haben es in der Hand, die Beden­ken von Umwelt­bun­des­amt und EFSA im Zulas­sungs­be­scheid zu verankern.

Machen Sie der EU-Kom­mis­si­on und den übri­gen Mit­glied­staa­ten klar, dass Deutsch­land nicht bereit ist, die von Gly­pho­sat aus­ge­hen­den Umwelt­ge­fah­ren plötz­lich zu leug­nen, nur damit Mon­s­an­to und Co unge­stört ihre Geschäf­te wei­ter betrei­ben kön­nen. Machen Sie deut­lich, dass Sie nicht bereit sind, wider bes­se­res Wis­sen den Weg dafür frei zu machen, dass es für wenigs­tens zehn Jah­re in der gan­zen EU kei­ner­lei Reduk­ti­ons­zie­le und Anwen­dungs­be­schrän­kun­gen für Gly­pho­sat geben wird.

Hin­dern Sie die Kom­mis­si­on dar­an, die Geschäfts­in­ter­es­sen der Pes­ti­zid­her­stel­ler über die Inter­es­sen der Men­schen und der Umwelt zu stel­len. Wer­fen Sie das gan­ze Gewicht in die Waag­scha­le, das Deutsch­land als Bericht­erstat­ter-Land für Gly­pho­sat hat. Kün­di­gen Sie Ihr Veto an, wenn nicht nur die Krebs­ge­fahr geleug­net wird, die von Gly­pho­sat aus­geht, son­dern auch noch die Umwelt­ge­fah­ren per Hand­streich vom Tisch gewischt wer­den sollen.

 

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