Auf­ruf zur Grün­dung eines Hal­le­schen Friedensbündnisses

Alarm­si­gnal! Die Erde brennt! Es sind die Feu­er der men­schen­ge­mach­ten Krie­ge. Sie bedro­hen uns samt all unse­rer Inter­es­sen und Zie­le. Ob Ver­tei­lungs­ge­rech­tig­keit; die Frei­heit aller Men­schen von Aus­beu­tung, Dis­kri­mi­nie­rung und Unter­drü­ckung; ein gesun­des Kli­ma in einer intak­ten Umwelt; rechts­staat­li­che, demo­kra­tisch ver­fass­te und der Welt zuge­wand­te Gesell­schaf­ten oder die inter­na­tio­na­le Ver­stän­di­gung und Zusam­men­ar­beit - all dem droht die Ver­nich­tung. Es ist längst fünf nach zwölf.

Brand­stif­ter sind wie­der die alten Kal­ten Krie­ger: Sie lie­fern sich bereits seit Jah­ren hef­tigs­te Stell­ver­tre­ter­krie­ge. In die­ser Eska­la­ti­ons­spi­ra­le erwei­ter­ten die USA 2022 ihre Mili­tär­dok­trin um die Opti­on des nuklea­ren Erst­schlags. Zwei Jah­re spä­ter senk­te Russ­land in sei­ner Nukle­ar­dok­trin die Schwel­le für den Ein­satz von Atom­waf­fen. Deutsch­land zün­delt flei­ßig mit: Bereits 2010 sag­te der dama­li­ge Bun­des­prä­si­dent Horst Köh­ler, „dass ein Land unse­rer Grö­ße mit die­ser Außen­han­dels­ori­en­tie­rung und damit auch Außen­han­dels­ab­hän­gig­keit auch wis­sen muss, dass im Zwei­fel, im Not­fall auch mili­tä­ri­scher Ein­satz not­wen­dig ist, um unse­re Inter­es­sen zu wah­ren, zum Bei­spiel freie Han­dels­we­ge“. Vier Jah­re spä­ter ergänz­te die dama­li­ge Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin Ursu­la von der Ley­en: „Wenn wir über die Mit­tel und Fähig­keit ver­fü­gen, dann haben wir auch eine Ver­ant­wor­tung, uns zu enga­gie­ren.“ Ob aktu­ell in Gaza oder zuvor im Irak: Was man­che sei­tens der deut­schen Bun­des­po­li­tik „Enga­ge­ment“ nen­nen, ist für die Men­schen in den betrof­fe­nen Tei­len der Welt bru­ta­ler Krieg.

Als die UN-Gene­ral­ver­samm­lung 2016 eine Reso­lu­ti­on für ein Men­schen­recht auf Frie­den ver­ab­schie­de­te, stimm­ten alle west­li­chen Staa­ten dage­gen oder ent­hiel­ten sich.
Deutsch­land stimm­te mit „Nein“. Im Jahr 2022 äußer­te Marie-Agnes Strack-Zim­mer­mann, Lob­by­is­tin von Rhein­me­tall und damals Vor­sit­zen­de des Ver­tei­di­gungs­aus­schus­ses im Deut­schen Bun­des­tag: Ein „soge­nann­ter“ Intel­lek­tu­el­ler oder Krea­ti­ver, der „sich durch einen Krieg beläs­tigt fühlt, soll­te sei­nen Wer­te­kom­pass ganz unkrea­tiv mit dem Ham­mer gera­de rücken“. Mit die­ser Hal­tung wur­de sie Vor­sit­zen­de des Ver­tei­di­gungs­aus­schus­ses im Euro­päi­schen Par­la­ment. Im ver­gan­ge­nen Jahr for­der­te Noch-Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Boris Pis­to­ri­us schließ­lich, dass wir bis 2029 kriegs­tüch­tig sein müss­ten. Und Fried­rich Merz, Kanz­ler­kan­di­dat der CDU, meint dazu „Frie­den gibt es auf jedem Friedhof.“

Die Kriegs­trei­ber in der deut­schen Poli­tik behaup­ten, in unse­rem Namen zu han­deln. Wenn wir das schwei­gend hin­neh­men, dann sind wir mit­ver­ant­wort­lich für die brutalen
Fol­gen ihrer Kriegs­po­li­tik. Dann sind wir mit­ver­ant­wort­lich für die dro­hen­de Ver­nich­tung all des­sen, was unse­re Mensch­lich­keit aus­macht. Drin­gen­der denn je braucht es unser per­sön­li­ches Enga­ge­ment für Frie­den, gebün­delt in einem brei­ten zivil­ge­sell­schaft­li­chen Netz­werk, das unse­rem Enga­ge­ment Kraft gibt. Des­halb rufen wir, Men­schen vom Frie­dens­ge­bets­kreis der hal­le­schen Markt­kir­chen­ge­mein­de, von der hal­le­schen Frie­dens­werk­statt, von „Omas gegen Rechts“, von Attac Hal­le, von der Initia­ti­ve „Dia­log für Frie­den und Demo­kra­tie“ sowie von der nicht-orga­ni­sier­ten Zivil­ge­sell­schaft zur Grün­dung eines Frie­dens­bünd­nis­ses in Hal­le auf.

Ein ers­tes Tref­fen zum Ken­nen­ler­nen gibt es am 12. Febru­ar um 18 Uhr in den Räum­lich­kei­ten der hal­le­schen Markt­kir­chen­ge­mein­de, An der Mari­en­kir­che 1.
Lasst uns gemein­sam für den Frie­den ein­ste­hen! Lasst uns den Kriegs­trei­bern und ihren wil­li­gen Hel­fern mit aller Klar­heit unser geball­tes „Nein“ entgegensetzen!

 

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