Der Elbebiber Castor fiber albicus überlebte die DDR im Schutz der Großstadt Magdeburg. Nach der politischen Wende wurde die Gewässerqualität wieder besser. Der einst vom Aussterben bedrohte Elbebiber besiedelte von der Mittelelbe aus fast alle ihm zugänglichen Fließgewässer.
Auch an der Saale aufwärts breitete er sich erfolgreich aus. Ab 2005 wurden die typischen Fraßspuren in Halle gesichtet, ab 2007 in Jena. In Thüringen besiedelt er nachweislich Ilm, Werra, Rodach, Zorge, Orla und ihre Nebengewässer. Bayrische Biberberater des BUND berichten bereits von einem merklichen Mangel an geeigneten Revieren für Jungbiber in Nordfranken.
Dasselbe Problem scheint es auch im Raum Halle zu geben. Mit zunehmender Biberdichte sind alle "guten" Reviere besetzt, abwandernde Jungbiber müssen sich mit weniger geeigneten Revieren zufrieden geben. Etwa am Hufeisensee mit seinen bauwütigen Golfern oder in Halle-Trotha nahe der Bogenbrücke. Der alltägliche Lärm von rasenden Motorbooten, wendenden Fahrgastschiffen, Spaziergängern, Fahrradfahrern, Joggern und spielenden Kindern lässt die nachtaktiven Nachfahren der "urbanen" Magdeburger Biber unbeeindruckt.
Kludge-Blog: Biber auf der Peißnitz-Insel