Die biologische Vielfalt auf unseren Äckern, Wiesen und Weiden ist stark bedroht. Viele Arten der Agrarlandschaft wie die Feldlerche, das Rebhuhn und zahlreiche Insektenarten gehen stark in ihren Beständen zurück, Lebensräume und Nahrungsangebote werden immer knapper. Was kann getan werden, um unsere Arten in der Agrarlandschaft zu schützen? Antworten gibt ein Vortrag am 16.11. in der Zentralbibliothek in Halle.
Wie können wir wieder mehr Vielfalt in unsere Kulturlandschaft bringen, um Lebensräume für Feldvögel, Wildbienen, Hasen und Schmetterlinge etc. zu schaffen und zu erhalten? Nicht nur für die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch für uns Menschen, insbesondere in Zeiten zunehmender Extremwetterereignisse wie Trockenheit und Starkregen, ist eine vielfältige, widerstandsfähige und damit zukunftsfähige Landnutzung ein wichtiges Thema und jede/r kann einen Beitrag dazu leisten.
Biodiversität auf Äckern, Weiden und Wiesen fördern
Zu diesem Thema informiert Anne Chluppka vom Projekt „Fairpachten“ der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe in ihrem Vortrag am 16.11. in der Zentralbibliothek in Halle. Anne Chluppka spricht darüber, welche Veränderungen in der Agrarlandschaft zu beobachten sind und wie der aktuelle Verlust der Arten- und Lebensraumvielfalt damit zusammenhängt. Außerdem stellt sie verschiedene Naturschutzmaßnahmen vor, die die Biodiversität auf Äckern, Weiden und Wiesen fördern: Vom Blühstreifen am Ackerrand über eine vielfältige Fruchtfolge bis hin zum Verzicht auf Pestizide oder eine naturverträgliche Wiesennutzung– Vieles ist möglich.
Naturschutz in den Pachtvertrag
Insbesondere Landeigentümer/innen, die ihre Flächen an Landwirt/innen verpachten, können etwas für die Artenvielfalt tun, denn 60% der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland sind Pachtland und im Besitz von Privatpersonen, Kommunen und Gemeinden. Verpächter/innen von Äckern, Wiesen und Weiden können gemeinsam mit ihren pachtenden Landwirt/innen Naturschutzmaßnahmen in ihren Pachtverträgen vereinbaren, die gezielt Feldlerche, Rebhuhn und Insekten schützen. Dazu stellt Anne Chluppka das kostenlose Beratungsangebot „Fairpachten“ vor, das Verpächter/innen zu ihren Gestaltungsmöglichkeiten einer naturnahen Bewirtschaftung ihrer Flächen informiert.
Aktiv werden
Auch Menschen, die selbst keine Landeigentümer/innen sind, können sich für mehr Biodiversität einsetzen, indem sie mit bekannten Verpächter/innen über die Möglichkeiten naturverträglicher Verpachtung ins Gespräch kommen oder direkt auf ihre verpachtende Gemeinde oder Kommune zugehen und ihnen vom kostenlosen Beratungsangebot erzählen. Gemeinsam können dann weitere Schritte geplant werden – Hand in Hand für die Natur.
Der Vortrag richtet sich an alle Interessierten am Thema Landwirtschaft und Naturschutz, die mehr über die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft und konkrete Möglichkeiten, sich für Insekten, Feldvögel und andere Arten einzusetzen, erfahren möchten. Im Anschluss an den Vortrag soll es genügend Zeit für Nachfragen und gemeinsamen Austausch geben.
Fairpachten wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.
Bild oben: Fairpachten-Regionalberaterin Karoline Brandt berät Verpächter Peter Koswig an seiner Fläche. © Foto: Sabrina von der Heide.
Kurz zusammengefasst:
Was: Vortrag „Biologische Vielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen – Was können wir dafür tun?“
Wer: Anne Chluppka, Projekt „Fairpachten“
Wann: 16.11.2022, 16 Uhr
Wo: Zentralbibliothek Halle, Salzgrafenstraße 2, 06108 Halle (Saale); 1. Etage
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Kontakt Fairpachten:
Mail: fairpachten@NABU.de
Tel: 030 284 984 1844
Web : www.fairpachten.org