Vom 17. bis 19. Oktober findet an der Martin-Luther-Universität in Halle ein Symposium zum Buen Vivir und weiteren Ansätzen des Guten Lebens statt. Organisiert wird es von der Abteilung für Biologie- und Geographie Didaktik in Kooperation mit verschiedenen Vereinen, Stiftungen und Initiativen. Das Buen Vivir – ein ursprünglich indigenes Konzept aus dem Andenraum - wird zunehmend auch hierzulande diskutiert. Es reiht sich ein in die Diskurse um Glück und Gutes Leben und ist doch sehr eigenständig. Allen Interpretationen und Sichtweisen gemeinsam sind die Kritik am derzeitigen Entwicklungsmodell und ein ganzheitliches Verständnis der Beziehung zwischen Mensch und Natur. Besser übersetzt werden kann das sumak kawsay (Quechua) oder suma qamaña (Aymara) mit Gutes Zusammenleben – gemeint ist ein harmonisches Zusammenleben in Gemeinschaft und Einklang mit der Natur. Das Buen Vivir ist verankert in den Verfassungen Ecuadors und Boliviens, seine Umsetzung und das Verstehen des Konzepts befinden sich auch dort im Prozess. Teilweise romantisiert, teilweise belächelt, wirft es Fragen auf, deren Beantwortung auch für das künftige Wirtschaften und Zusammenleben in Europa von Bedeutung sein können. Das Symposium richtet sich an Wissenschaftlerinnen, Lehrende, Vertreterinnen von NGOs, Initiativen und Projekten zum Thema, Künstlerinnen und die interessierte Öffentlichkeit. Mit dem Symposium soll ein Raum geschaffen werden für den Austausch zwischen Wissenschaft, Schule und Praxis, für das Vernetzen von Forschungs-, Bildungs- und Handlungsansätzen. Dabei kann das Buen Vivir selbst als Plattform verstanden werden, „auf der sich unterschiedliche Elemente in einer gemeinsamen Perspektive auf die Zukunft treffen, die Veränderung nicht im Rahmen des Gegebenen, sondern mit Blick auf die Utopie denkt“ (Gudynas, E. (2012): Buen Vivir - Das Gute Leben jenseits von Entwicklung und Wachstum. Berlin, S. 29) www.bne-portal.de
biodidaktik.uni-halle.de/buen_vivir_symposium/
buenvivir-in-halle.de/Symposium
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Grafik: Agnieszka Partyka