In der vergangenen Woche (7. Oktober bis 13. Oktober 2019) fand die weltweite „Rebellionswelle“ der Bewegung „Extinction Rebellion“ statt. Wie zeitgleich in vielen Großstädten auf allen Kontinenten der Erde fanden auch in Berlin friedliche, teilweise mehrtägige Blockaden und Aktionen an neuralgischen Punkten der Stadt wie der Siegessäule, dem Potsdamer Platz, an Brücken und verschiedenen Ministerien statt.
Die Hallesche Ortsgruppe der Bewegung trug dabei mit großem Einsatz zum Gelingen dieser Woche des „zivilen Ungehorsams“ bei.
Die Stimmung während der Aktionen war dabei sehr friedlich, fröhlich und respektvoll.
So zeigte sich Marie aus der Ortsgruppe Halle besonders berührt „von dem empathischen Miteinander unter den RebellInnen“, die sich aus ganz Deutschland zusammengefunden hatten. Die Aktionen und Störungen selbst stießen bei vielen betroffenen Berlinern auf erstaunliches Verständnis. „Danke, dass Ihr das macht!“ oder „Wie können wir Euch unterstützen?“ war vielerorts zu hören. Wie Antje aus Halle, die während der Aktionen für den kooperativen Kontakt mit der Polizei sorgte, waren viele Teilnehmer der Rebellion dankbar, dass die respektvolle Haltung, die die Bewegung der Polizei entgegenbringt, von der Berliner Polizei erwidert worden ist.
„Sagt die Wahrheit“
Extinction Rebellion will mit ihren Aktionen den Menschen bewusst machen, wie wenig die internationale Presse und die Regierungen über das wahre Ausmaß der Klimakatastrophe und des weltweiten Artensterbens berichten. Die Bewegung fordert, die wissenschaftlichen Erkenntnisse endlich ernst zu nehmen.
„Handelt jetzt!“
Gerade vor dem Hintergrund des von Experten als völlig ungenügend bewerteten „Klimapäckchens“, das letzten Mittwoch von der Bundesregierung verabschiedet worden ist und in Anbetracht des sehr kurzen Zeitfensters, das uns laut den Berichten des IPCC (Weltklimarates) noch bleibt, verlangt Extinctionen Rebellion sofortige tiefgreifende Maßnahmen, um eine Klimakatastrophe abzuwenden, das weltweite massive Aussterben vieler Tier- und Pflanzenarten zu stoppen und damit schwerwiegende Folgen für die Menschheit noch abzuwenden.
„Politik neu leben“
Hierfür fordert die Bewegung zudem die Einführung eines neuen basisdemokratischen Elements. Die BürgerInnenversammlung soll Menschen aller Bevölkerungsgruppen zusammenführen, in dem deren Vertreter durch ein Losverfahren ermittelt werden. In diesem Gremium soll von entsprechenden Experten unterstützt diskutiert werden, wie diese Maßnahmen unter Berücksichtigung verschiedener Bedürfnisse und Sichtweisen umgesetzt werden können. Die Beschlüsse der BürgerInnenversammlung sollen für die Regierung verbindliche Handlungsanweisungen darstellen.
Presseerklärung der Ortsgruppe Halle von Extinction Rebellion (XR)