Grü­ne Stadt Part III/ Luther­platz – Rush­hour oder Ruhezone?

Der Luther­platz liegt schon fast ein wenig ver­steckt hin­ter der Mer­se­bur­ger Stra­ße und ist gera­de des­halb so beliebt. Zum einen für Men­schen, die inmit­ten der Stadt eine klei­ne grü­ne Oase für ein Pick­nik suchen oder dort ein­fach nur ein paar Stun­den ver­wei­len wol­len. Zugleich aber auch bei Auto­fah­ren­den, die ent­we­der dem Stau auf der Mer­se­bur­ger Stra­ße ent­ge­hen möch­ten oder schlicht­weg eine Abkür­zung suchen. Eine Rou­te von Nord nach Süd oder umge­kehrt, denn die Stadt hat zwi­schen Saa­le und Bahn­hof gera­de mal 3 bis 4 sol­cher Verbindungen.

Aber wegen letz­te­rer Art der Beliebt­heit ist der Luther­platz auch ein Nadel­öhr für den Ver­kehr, was sich zum Pro­blem aus­wächst für die­je­ni­gen, die den Weg ins Grü­ne suchen. Da kom­men sich Fuß­gän­ger und Autos oft ins Gehe­ge. Eine Ent­flech­tung wäre hier rat­sam und bräch­te eine Befrie­dung des Plat­zes. Auch die Bewoh­ner und Anlie­ger hät­ten durch ein ruhi­ge­res Umfeld eini­ges gewonnen.

Wer ein­mal einen Blick hin­ter die soge­nann­ten “Luther Bögen” wirft, wird sich schnell einen Ein­druck davon machen kön­nen, wie eine sol­che Befrie­dung wirkt. Denn der gesam­te Kom­plex der Luther­stras­se gehört nicht umsonst zu einem der belieb­tes­ten Wohn­ge­bie­te süd­lich der Innen­stadt. Natür­lich wird eine Ver­kehrs­be­ru­hi­gung nicht in dem Maße mög­lich sein, aber den­noch ist eini­ges machbar.

Wie genau könn­te dies aus­se­hen? Tem­po­li­mit macht hier kei­nen Sinn, da der Ver­kehr eh schon sehr lang­sam ist. Über teil­wei­se Ein­frie­dun­gen, also Sper­run­gen, könn­te man dis­ku­tie­ren. Ein Sys­tem von Ein­bahn­stra­ßen bzw. der Umbau zum Kreis­ver­kehr käme hier dage­gen sehr gele­gen. Übri­gens auch den Auto­fah­ren­den, die jedes Mal um ihren Außen­spie­gel zit­tern müssen.

Und nun stel­len Sie sich mal vor, Sie lägen an einem son­ni­gen Nach­mit­tag dort auf der Wie­se. Kön­nen Sie den Unter­schied wahr­neh­men? Weni­ger Rei­fen­quiet­schen, weni­ger Moto­ren­lärm. Ein­fach eine ent­spann­te Aus­zeit, sogar der Weg dort­hin war viel ange­neh­mer. Und genau­so ent­spannt geht es zurück nach Hau­se. Wer das mal nach­emp­fin­den möch­te, soll­te sich bereits jetzt an einem Sonn­tag­nach­mit­tag auf den Luther­platz bege­ben, denn dann ist wirk­lich Ruhe.

Ob dies nun eine klei­ne Anre­gung für unse­re Stadt­pla­ner sein kann (?), das sei dahin gestellt.

Mat­thi­as Knoth/ Text & Foto

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