Das nichtkommerzielle soziokulturelle Zentrum in der Hafenstraße 7 in Halle steht nach dem gerichtlichen Räumungsbeschluss vor dem Aus. Nur ein Veto des Stadtrates kann dies noch verhindern.
Der betreibende gemeinnützige Verein hat eine Petition im Internet gestartet, die sich an die städtischen Abgeordneten aller Fraktionen richtet. Darin heißt es: "Wir fordern den Stadtrat von Halle (Saale) auf, durch eine Gesellschafterweisung an die HWG die Räumung zu verhindern und den dauerhaften Verbleib der HaSi in der Hafenstraße 7 zu garantieren."
In den letzten drei Jahren sei in der HaSi ein Ort der nachbarschaftlichen Begegnung und der Selbstorganisation entstanden - mit gemeinschaftlichen Projekten in Politik, Kunst, Musik und Bewegung sowie der Arbeit an einer offenen, toleranten und durch Teilhabe bestimmten Gesellschaft als wesentliche Aktionsfelder.
Neues Leben nach 15 Jahren Leerstand
Nach 15 Jahren Leerstand war die alte Villa der ehemaligen Gasanstalt per Nutzungsvertrag durch die HWG dem Verein wohlwollend und mit Zukunftsaussichten überlassen worden. Der gute Kontakt zur HWG war nach dem Wechsel des Geschäftsführers zum Erliegen gekommen und mit der Räumungsklage schließlich in sein Gegenteil verkommen.
In den vergangenen Monaten haben sich tausende Bürgerinnen und Bürger solidarisiert und sich für den Erhalt eingesetzt. Ebenfalls hat der Betreiberverein ein nicht berücksichtigtes Kaufangebot über 50.000 Euro an die HWG gerichtet. Für diese Summe war das wesentlich größere Fabrikgelände in der Hordorfer Straße an den Betreiber des "Hühnermanhattan" verkauft worden.
Stadtrat kann etwas für die Stadt tun
Der Stadtrat wird im Petitionstext angesichts der angespannten Situation in der Gesellschaft aufgefordert, ein zivilgesellschaftliches Projekt in der Innenstadt von Halle zu retten und für den Fortbestand zu garantieren. Die HaSi sei ein Ort für alle - unabhängig von Geldbeutel oder Herkunft. So gibt es mittlerweile dort einen Umsonstladen, eine Bibliothek, ein Fotolabor, eine Selbsthilfewerkstatt und einen Gemeinschaftsgarten. Selbstorganisierte Impulse aus der Zivilgesellschaft, die spürbar die Lasten von Kriegen, Wohlstandsgefälle, Sozial- und Bildungsabbau zu tragen hat, sollten unterstützt und nicht verhindert werden.
>>> Link zur Petition
Selbstorganisierte Impulse aus der Zivilgesellschaft? spürbar die Lasten von Kriegen, Wohlstandsgefälle, Sozial- und Bildungsabbau?
Die Realität verdrehen bis zum geht nicht mehr.