Im Rahmen einer Inklusionswoche an der Saaleschule ging es im April 2016 um die bunte Vielfalt an menschlichen Eigenschaften. Ein Kernpunkt war das Thema Sexuelle Spektren/sexuelle Vielfalt.
In der Woche, die im April stattfand, begaben sich Schüler*innen der 8. Klassen mit Unterstützung des BBZ lebensart e.V. (Fachzentrum für sexuelle Identität) auf die Suche nach Antworten auf die Frage, welchen Stellenwert Sexualität und Liebe in unserer Gesellschaft und weltweit haben. Dabei wurden sie auch über existierende Unterschiede von biologischem, sozialem und seelischem Geschlecht informiert.
Fachwissen anstelle von Vorurteilen
Diskriminierung von Homo-, Trans- und Intersexuellen findet leider weltweit statt, manchmal sogar vor der eigenen Haustür oder sogar in der eigenen Familie. Schnell wurde klar, dass in diesem Zusammenhang auch ein fachliches Statement angebracht ist. Dazu wurde die Aussage des Weltärtztebundes herangezogen, wonach Homosexualität zur natürlichen sexuellen Orientierung gehört und keiner Therapie bedarf, bildete eine der fachlichen Grundlagen der Themenwoche. In der gleichen Erklärung wird zu dem aufgezeigt, dass direkte und indirekte Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung häufige Ursachen für psychische und physische Erkrankungen sind. Weiterhin lehnten die Delegierten des Weltärztebundes sogenannte Reparations- oder Konversionstherapien, also "Therapien", die ein heterosexuelles oder asexuelles Verhalten zum Ziel haben, strikt ab. Diese seien nicht nur unwirksam und unethisch, sondern hätten gravierende Negativfolgen für die Gesundheit.
Liebe in allen Spielarten
Nach einer intensiven Beschäftigung mit diesem fachlichen Hintergrund traten die Schüler*innen anschließend in Expertenteams zusammen und stellten schnell fest: Liebe und Sexualität sollten in all ihren Formen erlaubt sein, solang alles einvernehmlich geschieht und die gesetzlichen Altersgrenzen dabei geachtet werden.
Über die Unterstützung vom Rosa Archiv Leipzig hat die Saaleschule die Möglichkeit auch künftig fachlich intensiv zu diesen Themen arbeiten. Auch eine Spende in Form von Literatur und Unterrichtsmaterialien im Wert von 200 Euro wurde dankend entgegengenommen. Das gemeinsame Auspacken der Materialien mit den Schüler*innen, habe nicht nur für Staunen, sondern auch für viele neue Fragen gesorgt, so Lehrerin Peggy Engelmann. "Die Sex-Lexika und die Fachliteratur zu Homo-, Trans-, und Intersexualität werden nun den Unterricht an der Saaleschule bereichern. Auch die Fachliteratur und Unterrichtsmaterialien im Konvolut mit AIDS-Materialien unterstützen uns in der Aufklärungsarbeit", so die engagierte Pädagogin.
Beispiel für ein Projektergebnis: Schülerbeitrag zur Aufklärung aus der Klasse 8c
Liebe Leser*innen, wir beschäftigen uns heute mit dem Thema „Zwischen Vielfalt und Diskriminierung – geschlechtliche Vielfalt“.
Weshalb wir mit „*“ schreiben? Das schreiben mit dem Sternchen, nennt man die gendergerechte Schreibweise. Das Sternchen steht für Vielfältigkeit und ist außerdem offiziell anerkannt. Die veraltete Schreibweise mit dem „/“ wird von den meisten als diskriminierend eingestuft, da nur männliche und weibliche Personen direkt angesprochen werden und keine intersexuellen Personen. Aber nun zum eigentlichen Thema: Die Sexuelle Orientierung. Zuerst sollte man wissen, dass man lieben kann wen man möchte. Man sollte auch wissen: Fühlt man sich in seinem Körper wohl? Identifiziert man sich mit seinem biologischem Geschlecht? Fühlt man sich zum anderen Geschlecht hinzogen oder zum eigenen oder sogar zu beiden? Man sollte sich auf jeden Fall nicht dafür schämen oder sich gar diskriminieren lassen. Man sollte auf jeden Fall seine sexuelle Orientierung nicht als Krankheit sehen, denn der Weltärztebund stellt klar, dass Homosexualität völlig natürlich ist. Über die Hälfte der Menschen, werden wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert. Darunter hauptsächlich männliche homosexuelle Menschen. Das muss aufhören, denn es ist völlig gleich, wen man liebt. Noch dazu werden laut Studie ca. 17% der Homosexuellen in Deutschland von ihrer Familie wegen ihrer sexuellen Orientierung beleidigt und diskriminiert. Ich wünsche mir eine Welt, in der man lieben kann wen man möchte, ohne Ausgrenzung oder Verachtung. Jeder Mensch, sollte das Recht haben, glücklich zu sein.
Es grüßen herzlich die Saaleschüler*innen der 8. Klassen, die Klassenlehrer*innen und Peggy Engelmann!
Danke für den netten Beitrag hier, den ich natürlich auch bei mir verlinkte:
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1764249500528351&set=a.1399688850317753.1073741828.100008299546638&type=3&theater
Ein Beitrag zur Frühsexualisierung.