„Ich bin nicht 18, da darf ich noch nicht wählen.“ Falsch! Vom 27. März bis 03. April 2017 haben junge Leipziger und Leipzigerinnen ihr Jugendparlament gewählt. Alle Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 21 Jahren, die seit mindestens drei Monaten in Leipzig leben, konnten online jeweils drei Stimme abgeben oder sich auch selbst zur Wahl stellen.
Jugendliche verändern ihre Stadt
In den Sitzungen des Jugendparlaments, die alle zwei Wochen im Neuen Rathaus stattfinden, diskutieren die gewählten Jugendlichen über eigene Anträge, Anträge des Stadtrates, Förderung von Projekten aus dem Jugendfond und diverse Themen, welche eine Stellungnahme der Jugend verlangen. Aktuelle Anträge an den Stadtrat sind beispielsweise „Fahrradhaltestangen an Ampeln“, „Trinkwasserbrunnen in der Innenstadt“, die „Einführung einer Dreck-weg-App“, oder „durch urban gardening Leipziger Lebensqualität fördern“. Weiterhin organisiert das Parlament eigene politische oder kulturelle Veranstaltungen und nimmt an Aktionen wie dem „Parking Day“ teil.
Antrags- und Rederecht im Stadtrat
Mit dem eigenen Parlament wird Jugendlichen in Leipzig die Beteiligung an der politischen Gestaltung auf Kommunalebene ermöglicht. Davon können junge Menschen anderer Kommunen nur träumen: Rede- und Antragsrecht im Stadtrat. Der Leipziger Jugendbeirat, bestehend aus acht VertreterInnen aus dem Jugendparlament und je einer StadträtIn pro Stadtratsfraktion, stellt eine/n Jugendbeiratsvorsitzende/n, welche/r die Anträge des Parlaments zur Ratsversammlung vor allen Fraktionen und dem Oberbürgermeister der Stadt Leipzig verteidigt.
In verschiedenen Arbeitsgruppen beraten und wirken die JugendparlamentarierInnen zu Themen, die sie bewegen. Interessierte von außen können sowohl an den öffentlichen Sitzungen, als auch an den AG-Treffen teilnehmen und haben Rederecht. So wird in den Arbeitsgruppen vor allem über neue Projektideen diskutiert. Bislang gibt es fünf Arbeitsgemeinschaften: Eine AG Organisation, eine AG Umwelt, Mobilität und Stadtentwicklung, eine AG Bildung und Schule, eine AG Antirassismus und Feminismus sowie die AG Kultur, Freizeit und Sport. Eine pädagogische Begleitung sowie eine eigene Geschäftsstelle unterstützen bei der ehrenamtlichen Parlamentsarbeit.
Neue SprecherInnen und BeirätInnen bestimmt
Das kürzlich neu konstituierte Jugendparlament hat William Rambow als Sprecher und Annegret Janssen sowie Tim Berger als Stellvertretung gewählt. Pauline Haupt wurde als Beiratsvorsitzende und Myriel Mathez als Stellvertretung vorgeschlagen. Beide werden nun im Juni offiziell vom Jugendbeirat (gemeinsam mit StadträtInnen) gewählt.
Jahrelang hatte die Initiativgruppe Jugendparlament die Errichtung einer demokratisch legitimierten Vertretung für die Jugend gefordert. Im Jahr 2014 kam es dann zum Beschluss im Stadtrat. Schon ein Jahr später konstituierte sich das erste Jugendparlament Leipzig und besteht seitdem aus 20 gewählten VertreterInnen, welche ihr Amt für zwei Jahre ausüben. Sie fungieren als Sprachrohr der Jugend, wessen Belange vor Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit vertreten werden. Ein dreiköpfiger SprecherInnenkreis vertritt das Gremium vor Presse und Öffentlichkeit.
Quelle: Pressemitteilung JuPa Leipzig / Pauline Haupt
Foto oben: © Marco Rietzschel
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