Nach­hal­ti­ger Fleisch­kon­sum statt Massentierhaltung

Grü­nen- Poli­ti­ke­rIn­nen luden zur Film­vor­füh­rung und Dis­kus­si­on ein. „Nie wie­der Fleisch?“ So pro­vo­kant nann­te sich die Ver­an­stal­tung und so her­aus­for­dernd ging der Abend los. Zu einer Film­vor­füh­rung und anschlie­ßen­der Dis­kus­si­on hat­te die Grü­nen-Land­tags­frak­ti­on im Rah­men ihrer „Som­mer­tour“ ins Pusch­ki­no eingeladen.

Zunächst wur­de der Film „Nie wie­der Fleisch?“ in dem klei­nen Kel­ler­ge­wöl­be des Kinos gezeigt. Die gut 25 Zuschau­er durf­ten sich eine ein­stün­di­ge Anein­an­der­rei­hung von erschre­cken­den Bil­dern und beängs­ti­gen­den Fak­ten antun. Der Film beleuch­te­te das glo­ba­le Aus­maß unse­rer fleisch­li­chen Ess­ge­wohn­hei­ten. Die­se rei­chen von den kata­stro­pha­len Lebens­be­din­gun­gen der Tie­re über die gesund­heit­li­chen Risi­ken für den Men­schen und die Aus­beu­tung land­wirt­schaft­li­cher Arbei­ter für euro­päi­sches Tier­fut­ter bis hin zu glo­ba­len wirt­schaft­li­chen Ver­zer­run­gen und Kli­ma­ver­än­de­run­gen. Nach dem Ende des Films, durch den das Publi­kum in eine Art Schock­star­re gefal­len war, begann die Diskussion.

bild_1Über­ra­schen­der­wei­se pro­pa­gier­ten die drei Poli­ti­ke­rIn­nen jetzt nicht aus­schließ­lich den indi­vi­du­el­len Fleisch­ver­zicht. Viel­mehr ver­such­ten sie Lösungs­an­sät­ze auf­zu­zei­gen: Wie kann man den Fleisch­kon­sum so anpas­sen, dass es noch ver­nünf­tig und ethisch ver­tret­bar ist, ohne aber ganz auf Fleisch ver­zich­ten zu müssen?

Aus dem Publi­kum mel­de­ten sich schnell Rede­bei­trä­ge zu Wort. Dabei waren die Mel­dun­gen denk­bar ver­schie­den. So frag­ten die Vege­ta­ri­er, wann man die gan­ze Welt end­lich ernäh­ren kön­ne, wenn alle auf Fleisch ver­zich­ten wür­den. Und dann merk­ten die Fleisch-Befür­wor­ter an, dass ja alles gar nicht so schlimm sei, wie der Film es darstelle.

Doch konn­ten ein­zel­ne The­sen eine brei­te Zustim­mung im Raum erfah­ren. Sören Herbst von den Grü­nen sag­te bei­spiels­wei­se: „Wir Deut­schen gehen davon aus, dass wir ein Recht auf bil­ligs­tes Fleisch haben, Fleisch zu unver­nünf­ti­gen und unmo­ra­li­schen Preisen.“

Die Dis­kus­si­on zeig­te neben den kon­tro­ver­sen Mei­nun­gen, dass zumin­dest die Grü­nen poli­tisch gese­hen auf­sei­ten der Vege­ta­ri­er und spar­sa­men Fleisch-Genie­ßer sind. Ein Podi­um für die poli­ti­schen For­de­run­gen der Grü­nen war der Abend allemal.

Mar­kus Kowalski/ Text & Fotos

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