Die bekannten Mängel der gebührenfinanzierten Staatsmedien führen weltweit zur Suche nach Alternativen. Nachts oder im WLan-Radio gibt es noch das eine oder andere Hörbare, auch Mediatheken, Hörbücher und individuelle Podcasts sind hilfreich.
Die neue Situation eines "Schießkriegs" im Osten Europas hat das Bedürfnis nach regelmäßigen und zutreffenden Informationen stark ansteigen lassen. Eine rasche Renaissance des Kurzwellen-Rundfunks ist die Folge. Senderseitig ist das gar nicht so schwer: wer ein zugelassenes Funkgerät in zulässiger Weise betreibt und sich auch sonst an die wenigen Regeln hält, kann sofort loslegen. Wer mehr Sendungsbewusstsein hat, kann Sendezeiten zum kleinen Preis bei mächtigen KW-Sendern in Österreich und im freien Osteuropa kaufen.
Hörer haben es schwerer
Empfängerseitig ist es schon schwieriger. Die kleinen Weltempfänger liefern wenig, angesichts der fast allgegenwärtigen Störstrahlungen von Rechentechnik, Hausgeräten und Fahrzeugen. Der Ausweg heißt WebSDR, Software-definierte Radioempfänger im Netz. Die Empfangstechnik steht an günstigen Standorten, etwa in den Schweizer Alpen und kann bequem mit dem heimischen Browser gesteuert werden.
Sendepläne von KW-Runkfunkstationen gibt es auch aufs Handy. Meine neue kostenlose Lieblingsapp auf dem Androiden heißt Skywave Schedules und findet sich im Google Playstore. Der Aufruf vieler WebSDR weltweit ist integriert (auch für das auf dem Petersberg bei Halle). Und selbst, wenn man bspw. Nordkorea hier kaum hören kann, ein WebSDR aus Japan bringt Pjöngjang frei Haus. Die anderen KW-Apps sind auch gut, aber die begeisternde "Einstiegsdroge" ist zweifellos Skywave Schedules.