Ren­te statt Ren­di­te - für eine soli­da­ri­sche und armuts­fes­te Alterssicherung

Von einem "gigan­ti­schen Pro­gramm zur Wie­der­ein­füh­rung der Alters­ar­mut" hat­te Attac gespro­chen, als mit der Ries­ter­ren­te die SPD/­Grü­ne-Koali­ti­on ihrer­zeit eine Teil­pri­va­ti­sie­rung der Alters­ver­sor­gung durch­ge­führt hat. Längst hat sich gezeigt, wie berech­tigt die War­nun­gen waren: Vie­le gesetz­li­che Ren­ten lie­gen unter oder nur knapp über dem Grundsicherungsniveau.

Eine Reform des deut­schen Ren­ten­sys­tems und damit eine armuts­fes­te Alters­si­che­rung schei­nen nicht in Sicht. "Die inzwi­schen stets pro­pa­gier­ten kapi­tal­ge­deck­ten Sys­te­me nüt­zen den Rentner*innen nichts. Sie brin­gen mit den Kapi­tal­sam­mel­stel­len ledig­lich einen wei­te­ren Akteur ins Spiel, der sei­nen Pro­fit aus dem Sys­tem zie­hen will", kri­ti­siert Wer­ner Rätz, Co-Autor des Basis­tex­tes und Mit­glied in der bun­des­wei­ten Attac-AG Genug für alle.

Neu­er Basis­text ent­kräf­tet Mythen und klärt auf

Der neue Basis­text "Ren­te statt Ren­di­te! Eine soli­da­ri­sche und armuts­fes­te Alters­si­che­rung" klärt auf. Er wider­legt kur­sie­ren­de Mythen­er­zäh­lun­gen über die gesetz­li­che Ren­te, ana­ly­siert aktu­el­le Ent­wick­lun­gen und macht Vor­schlä­ge, mit wel­chen Maß­nah­men die gesetz­li­che Alters­si­che­rung sta­bi­li­siert wer­den könn­te. "Wie erfolg­rei­che Model­le aus ande­ren Län­dern zei­gen, sichert ein umla­ge­fi­nan­zier­tes Ren­ten­sys­tem mit einer soli­da­risch finan­zier­ten Basis­ren­te und einer ein­kom­mens­ab­hän­gi­gen Berufs­ren­te wirk­sam gegen Alters­ar­mut ab und sichert gleich­zei­tig den Lebens­stan­dard im Alter“, sagt Julia Elwing, Co-Autorin des Basis­tex­tes und Mit­glied in der bun­des­wei­ten Attac-AG Finanz­märk­te und Steu­ern.

Um die Ursa­chen für die stei­gen­de Alters­ar­mut zu ver­ste­hen, muss die Funk­ti­ons­wei­se des in (West-)Deutschland seit den 50er-Jah­ren gel­ten­den Ren­ten­sys­tems betrach­tet wer­den. Sein Kern, die gesetz­li­che Ren­te, wur­de nach und nach durch ten­den­zi­ell pri­vat zu tra­gen­de Ele­men­te ergänzt – die Betriebs­ren­ten und die Ries­ter­ren­te. Die­ser Aus­bau der pri­va­ten Vor­sor­ge hat nicht nur kei­ne Pro­ble­me gelöst, son­dern die bestehen­den kon­ti­nu­ier­lich ver­schärft. Die nun­mehr seit Jahr­zehn­ten anhal­ten­de Ten­denz zur Schwä­chung der gesetz­li­chen Ren­te macht die Alters­ver­sor­gung zum Spiel­ball einer pro­fit­ori­en­tier­ten Wirtschaftspolitik.

Fun­dier­te Gegenposition

"Die Lobbyist*innen der Ver­si­che­rungs­wirt­schaft waren sehr erfolg­reich: Fast alle Medi­en ver­brei­ten inzwi­schen deren ver­fäl­schen­de Dar­stel­lung, dass die Ren­ten bald nicht mehr finan­zier­bar sei­en und es ein Gebot der ‚Genera­tio­nen­ge­rech­tig­keit‘ sei, die Ren­ten noch stär­ker zu kür­zen", sagt Joa­chim Braun, Co-Autor des Basis­tex­tes und aktiv in der Finanz­markt-AG von Attac Düs­sel­dorf. Gegen die­se Falsch­dar­stel­lun­gen der Finanz- und Ver­si­che­rungs­wirt­schaft setzt der neue Basis­text von Attac eine wohl­fundier­te Gegenposition.

 

 

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