Tax the Rich: Bun­des­tags­pe­ti­ti­on für Vermögensteuer

In Deutsch­land besitzt das reichs­te Pro­zent der Bevöl­ke­rung ein Drit­tel des Ver­mö­gens. Die ärme­re Hälf­te hat zusam­men nicht ein­mal zwei Pro­zent. Seit Jahr­zehn­ten wer­den Kapi­tal­ein­kom­men immer weni­ger, Arbeits­ein­kom­men und Ver­brauch immer stär­ker besteu­ert. Dadurch zah­len Über­rei­che im Ver­hält­nis weit weni­ger Steu­ern als Nor­mal­ver­die­nen­de. Über­reich­tum zer­stört die sozia­le Grund­la­ge einer Demo­kra­tie und macht die Gesell­schaft immer unge­rech­ter. Mit einer Bun­des­tags­pe­ti­ti­on for­dert Attac den Bun­des­tag auf, die Ver­mö­gen­steu­er auf alle Ver­mö­gens­ar­ten wie­der zu akti­vie­ren. Damit wür­de ein wei­te­rer Anstieg von Über­reich­tum gestoppt und Rie­sen­ver­mö­gen abgeschmolzen.

"Es kann nicht sein, dass ein Pro­zent der Bevöl­ke­rung ein Drit­tel des Ver­mö­gens besitzt, wäh­rend die ärme­re Hälf­te mit weni­ger als zwei Pro­zent aus­kom­men muss", sagt Julia Elwing aus dem Koor­di­nie­rungs­kreis von Attac Deutsch­land. "Die wach­sen­de Kon­zen­tra­ti­on von Reich­tum gefähr­det unse­re Demo­kra­tie und heizt sozia­le Ungleich­heit wei­ter an. Es ist höchs­te Zeit, dass die Poli­tik han­delt und Über­reich­tum ent­schlos­sen zurückschneidet."

Die Peti­ti­on for­dert die Reak­ti­vie­rung der Ver­mö­gen­steu­er auf alle Ver­mö­gens­ar­ten. Ziel ist es, über­mä­ßi­gen Reich­tum pro­gres­siv zu besteu­ern – begin­nend ab einem Frei­be­trag von einer Mil­li­on Euro, so wären 99 Pro­zent der Bürger*innen nicht betrof­fen. Der Steu­er­satz soll dabei mit wach­sen­dem Ver­mö­gen stu­fen­wei­se stei­gen – bis zu 20 Pro­zent für Milliardär*innen, womit deren Ver­mö­gen effek­tiv sin­ken würde.

"Mit einer fai­ren Ver­mö­gen­steu­er schaf­fen wir nicht nur mehr Gerech­tig­keit, son­dern gewin­nen auch drin­gend benö­tig­te Ein­nah­men für öffent­li­che Infra­struk­tur, Kli­ma­schutz und sozia­le Sicher­heit", ergänzt Elwing. "Um Ein­fluss auf poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen zu neh­men, kön­nen Über­rei­che ihr Geld nut­zen. Die­se demo­kra­tie­feind­li­che Ein­fluss­nah­me kann durch eine Ver­mö­gen­steu­er zurück­ge­schnit­ten wer­den. Daher heißt unse­re Kam­pa­gne ,Tax the Rich - Demo­kra­tie geht nur gerecht!‘."

Attac hat die Peti­ti­on bereits beim Bun­des­tag for­mell ein­ge­reicht. Sie wird in weni­gen Tagen auf dem offi­zi­el­len Online­por­tal frei­ge­schal­tet. Unter­schrif­ten kön­nen mit Hil­fe von phy­si­schen Lis­ten schon jetzt gesam­melt wer­den: Anläss­lich des Auf­takts der "Tax the Rich"-Petitionskampagne sam­melt Attac Deutsch­land gemein­sam mit 54 Regio­nal­grup­pen zum 1. Mai lokal und am Evan­ge­li­schen Kir­chen­tag in Han­no­ver Unter­schrif­ten für die Petition.

Bereits ab 30.000 Mit­zeich­nun­gen muss der Bun­des­tag die Petent*innen öffent­lich im Peti­ti­ons­aus­schuss anhö­ren. Attac hofft auf brei­te Unter­stüt­zung: "Jede Stim­me für mehr Steu­er­ge­rech­tig­keit zählt. Unter­schrei­ben darf jede*r – unab­hän­gig von Alter, Staats­an­ge­hö­rig­keit oder Wohn­ort", betont Elwing. Die Peti­ti­on kann nach Ver­öf­fent­li­chung auf dem Peti­ti­ons­por­tal des Bun­des­ta­ges sechs Wochen lang elek­tro­nisch mit­ge­zeich­net werden.

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