Der Einarbeiter
braucht keinen Komposter, weil er die Abfälle auf freien Beetflächen ausbreitet, sie dort anrotten lässt und in den Boden einarbeitet.
Der Mietenbauer
schichtet die Abfälle zu einer frei stehenden Miete auf und setzt sie mehrfach um, inklusive Wandermiete und Endlosmiete.
Der offene Kompostierer
schwört auf seinen Lattenkomposter, weil er der Kompostmiete einen festen, optisch ordentlicheren Rahmen gibt.
Der geschlossene kalte Kompostierer
kann auch Essensreste Ungeziefer-sicher umsetzen, ist aber aufwändiger in Aufbau und Handhabung. Kalte Behälterkompostierung findet in gut durchlüfteten Holz- oder Metallbehältern statt. Der Kompost wird durchmischt, mit ausgewählten Zusatzstoffen versehen und regelmäßig umgesetzt. Wer genug Zeit und Platz hat, kann schon mal drei Jahre auf das Ergebnis warten. Im Handel erhältliche Kompostbeschleuniger in Pulverform enthalten Bakterien sowie Pilzkulturen. Auch Pflanzenaschen und Steinmehle werden gerne zugegeben, besonders das teure "Urgesteinsmehl".
Heißkompostierung
In einem wärmeisolierten, aber gut belüfteten Behälter (Thermokomposter) erhitzt sich das Kompostgut von selbst auf mindestens 60°C. So werden pathogene Keime und Unkrautsamen abgetötet. Da die humusbildenden Bodenlebewesen bereits nach einer Woche wieder in den Kompost einziehen, entstehen keine lästigen Gase oder Flüssigkeiten. Da das Kompostgut weitgehend aufgeschlossen ist, geht auch die Humusbildung etwas schneller, speziell in Kugel- und Trommelkompostern. Bereits nach 3-6 Monaten ist der Kompost fertig und da er nicht umgesetzt werden muss, macht er insgesamt weniger Arbeit und benötigt auch weniger Platz als normaler Kompost.
Trommel-Komposter
sind eine besondere Bauform das Thermokomposters. Sie sind entlang ihrer Längsachse drehbar, was eine leichtere Durchmischung des Kompostierungsguts ermöglicht.
Kugel-Komposter
sind frei drehbar, was die Durchmischung des Kompostierungsguts noch weiter erleichtert. Spezielle Luftröhren sorgen für eine optimale Sauerstoffversorgung im Inneren. Überzeugte Kompostroller nehmen ihre Kugel überall im Garten mit, wo es etwas einzusammeln oder zu düngen gibt.
Wurmkisten-Kompostierer
Die Lebensgemeinschaft in einem Wurmkomposter entspricht etwa der eines Komposthaufens. Dazu gehören Bakterien, Pilze, weitere Einzeller, Springschwänze, Bodenmilben und kleine weiße Ringelwürmer. Gezielt gefördert werden spezielle Kompostwürmer wie der Mistwurm (Eisenia foetida), der Riesen-Rotwurm (Dendrobena veneta) und der Rotwurm (Lumbricus rubellus). Die Ausscheidungen der Kompostwürmer nennt man Wurmerde, den gesamten Rückstand Wurmkompost. Wurmkisten sind oft rundum geschlossene Kisten aus unbehandeltem, atmungsaktivem Holz. Typischerweise haben sie zwei Kammern, die von einem Drahtgeflecht getrennt sind. So können die Würmer von der "reifen" in die "frische" Hälfte wechseln, der fertige Wurmkompost kann problemlos entnommen werden.
Humusboxen
werden gerne in Hochbeete oder Gartenbeete eingebaut, wo nur wenig kompostierbare Küchenabfälle und kleine Mengen von Gartenabfällen anfallen. Auch auf Dachterrassen und Balkonen sind Humusboxen einsetzbar, gerne auch mit zugekauftem Wurmbesatz.
Bokashi-Jünger
Bokashi heißt im Japanischen so viel wie "schrittweise Umwandlung". In einem luftdicht verschlossenen Bokashi-Eimer fermentieren sogenannte effektive Mikroorganismen (EM) das organische Material in einer Art Milchsäuregärung. Die EM sind eine Mischung aus Milchsäurebakterien, Photosynthesebakterien und Hefen. Ein Druckausgleich ist gewährleistet, die Abfälle riechen dabei leicht nach Sauerkraut. Den anfallenden Sickersaft kann man gleich als Dünger verwenden. Bei Zimmertemperatur ist das Bokashi nach 2 bis 3 Wochen fertig und kann in den Boden eingearbeitet werden, wo dann die normale Kompostierung stattfindet.
Der Mulch-Meister
Wenn größere Mengen an Häckselmaterial oder Stroh anfallen, können diese direkt auf Gartenwege, unter Sträuchern, Stauden usw. aufgebracht werden. Das Material reduziert das Unkrautwachstum stark. Im Laufe der Zeit zersetzt sich das Mulch-Material und lockert die Erde auf. Weiterhin bleibt die Erde unter der Mulchdecke schön feucht, da das Regenwasser zwar durchsickern, aber kaum verdunsten kann. Das Mulchmaterial können Sie auch flächig über den Beeten verteilen und leicht mit einem Rechen einarbeiten.
Kompost-Verweigerer
sammeln alle Gartenabfälle in großen Polypropylen-Fasersäcken und lassen sie wochenlang auf dem Weg vor ihrem Garten stehen. Abtransportiert landen die Reste im besten Fall bei der Grünschnitt-Annahme der Stadtwirtschaft. Häufig wird dieses Problem aber auch auf Kosten der Natur gelöst. Das Schnittgut oder andere Gartenabfälle werden in zunehmenden Maße am nächstgelegenen Waldrand oder auf einer Brachfläche abgeladen.
Das darf nicht auf den Kompost:
Textilien, Lumpen, Fäkalien, Steine, Glasscherben, Metall, Hochglanzpapiere, Kunststoffteile, Fleischabfälle, Verbundstoffe.
Der Beitrag entstand für eine Schautafel beim Gartenfest des KGV "Unser Garten" am 2.9.2017.