„Wun­der­gar­ten“ – Bloss­feldt 160 in Schie­lo. Aus­stel­lung von Ilka Rau­pach vom 13.Juni -13.Juli 2025

Karl Bloss­feldt ist ein welt­be­kann­ter Künst­ler. Sein foto­gra­fi­sches Werk ist ein Mei­len­stein der moder­nen Foto­gra­fie. Er foto­gra­fier­te Pflan­zen auf neu­tra­lem Hin­ter­grund als Vor­la­ge für das Natur­stu­di­um. Archi­tek­ten und bil­den­de Künst­ler wis­sen sofort Bescheid, wenn der Name fällt. „Urfor­men der Kunst“ und „Im Wun­der­gar­ten der Natur“ sind ihnen Inspi­ra­ti­ons­quel­len. Aber wer weiß schon, dass Bloss­feldt aus dem klei­nen Harzört­chen Schie­lo stammt, wel­ches heu­te ein Orts­teil von Harz­ge­ro­de ist? Dass er in der Mäg­de­sprun­ger Eisen­hüt­te sei­ne Aus­bil­dung zum Model­leur und Zise­leur mach­te und zeit­le­bens immer wie­der in sei­nen Hei­mat­ort zurück­kehr­te. Und vor allem auf welch aben­teu­er­li­che Wei­se sein ver­schol­len geglaub­ter Nach­lass von Schie­lo in der DDR in die Foto­gra­fi­sche Samm­lung Köln und die Pina­ko­thek Mün­chen gelangte.

Der Freun­des­kreis Karl Bloss­feldt um die Schie­lo­er Künst­ler Sabi­ne und Felix Mül­ler hat den gro­ßen Namen in der Harz­re­gi­on wie­der bekannt gemacht. Seit dem Jubi­lä­um Bloss­feldt 150 im Jahr 2015 orga­ni­sie­ren sie jähr­lich zum Geburts­tag Bloss­feldts am 13.Juni eine Wan­de­rung auf des­sen Spu­ren. Auch der inter­na­tio­nal bekann­te Leip­zi­ger Künst­ler Neo Rauch ver­riet damals im Kata­log sei­ner Aus­stel­lung, wie und wann sei­ne Begeg­nung mit Bloss­feldt begann. (Er hat­te als Kind den Band „Urfor­men der Kunst“ aus dem Nach­lass eines Onkels mit­ge­nom­men, weil er davon fas­zi­niert war.) Sei­ne Arbei­ten und Foto­gra­fien Bloss­feldts, die aus dem Archiv Ann und Jür­gen Wil­de stam­men, wur­den in der von ihm gegrün­de­ten Gra­fik­stif­tung Aschers­le­ben gezeigt. Die ältes­te Stadt Mit­tel­deutsch­lands liegt nur 30 Km von Schie­lo ent­fernt, hier wie­der­um wuchs Neo Rauch auf.

Zum 160. Geburts­tag von Karl Bloss­feldt ist es nun gelun­gen, Prof. Ilka Rau­pach für eine Aus­stel­lung am Geburts­ort Schie­lo zu gewin­nen. Für die Bran­den­bur­ger Künst­le­rin zähl­te die Begeg­nung mit dem pho­to­gra­fi­schen Werk Bloss­felds zu den wesent­li­chen Inspi­ra­tio­nen. Ihre ers­te Begeg­nung mit Karl Bloss­feldt hat­te sie in einem Buch­la­den zu Beginn ihrer Lehr­zeit als Holz­bild­haue­rin: "Stau­nend blät­ter­te ich von Sei­te zu Sei­te, eine gan­ze Ewig­keit lang . So nah, klar und kon­zen­triert hat­te ich die mir ver­meint­lich ver­trau­te Pflan­zen­welt noch nicht gese­hen. Es war, als hät­te Bloss­feldt mir die Augen für den For­men­reich­tum der Natur neu geöff­net. 'Urfor­men der Kunst' - die­sen gro­ßen und schwe­ren Bild­band muss­te ich haben.“

Der „Wun­der­gar­ten“ wird in der (noch) pro­vi­so­ri­schen Gale­rie in der alten Dorf­schu­le Schie­lo eröff­net. Das Gebäu­de stammt aus dem Jahr 1881 und wur­de an einen „Inves­tor“ ver­scher­belt, der nicht inves­tier­te. In 2021 erstei­ger­te die Infra­struk­tur Genos­sen­schaft Harz.Coop eG den his­to­ri­schen Klin­ker­bau, um ihn zu bewah­ren und einer neu­en Nut­zung zuzu­füh­ren. Der Verein
Sozio­kul­tu­rel­les Zen­trum Harz­ge­ro­de e.V. hat einen lang­fris­ti­gen Miet­ver­trag abge­schlos­sen und betreibt den ehe­ma­li­gen Turn­saal als Aus­stel­lungs- und Ver­an­stal­tungs­raum. Er enga­giert sich in der Umwelt­bil­dung und der Ver­mitt­lung von Hei­mat­kun­de, orga­ni­siert Lesun­gen und Kon­zer­te. In Koope­ra­ti­on mit dem Karl Bloss­feldt Kreis und ande­ren berei­tet er jetzt die Jubi­lä­ums­aus­stel­lung vor, die auch Gäs­te aus ande­ren Regio­nen in die lieb­li­che Land­schaft ober­halb des Sel­keta­les locken soll. Kunst­sin­ni­ge und Natur­lieb­ha­ber fin­den hier ein Refugium.

„Ruhe fin­den in der Beschäf­ti­gung und Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Wer­den und Wach­sen in der Natur fin­det immer mehr Lieb­ha­ber und scheint beson­ders sinn­stif­tend in der aktu­el­len Zeit. Natur bringt Kul­tur her­vor, die dann die­se Natur ver­än­dert, trans­for­miert - ein unend­li­ches Wech­sel­spiel.“, so drückt es die Künst­le­rin Ilka Rau­pach aus.

(Bild oben: Lao­ko­ons Locke I, II - 2021, 2022, Eichen­holz, 140 x 60 x 60 cm, 95 x 60 x 60 cm)

 

Wenn Sie das Pro­jekt Kul­tur­schu­le Schie­lo – Bloss­feldt 160 finan­zi­ell unter­stüt­zen möch­te, spen­den Sie bit­te ent­spre­chend ihren Mög­lich­kei­ten. Auch klei­ne Beträ­ge hel­fen. Alle Ver­eins­mit­glie­der arbei­ten ehren­amt­lich und wir erhal­ten kei­ner­lei För­de­rung für unser Vorhaben.

Emp­fän­ger: Sozio­kul­tu­rel­les Zen­trum ATHINA Harz­ge­ro­de e.V.
Bank: Har­zer Volksbank
IBAN: DE57 8006 3508 2501 7128 00
Betreff: Spen­de Kul­tur­schu­le Schielo

Oder schrei­ben Sie uns: kontakt@sz-athina.de

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