Am späten Nachmittag des 28. Januar blockierten Aktivisten der Umweltschutzbewegung 'Extinction Rebellion (XR)' den Hansering vor dem technischen Rathaus in Halle. Die vorwiegend jungen Demonstranten forderten die Stadt Halle auf, lokal und regional den Weg zu einer echten nachhaltigen Verkehrswende einzuschlagen.
„Wo bleibt die Reaktion auf den Klimanotstand?“ war aus einem Megafon zu hören, während Zettel mit politischen Forderungen an die zum Teil wütenden Autofahrer verteilt wurden.
Das Beispiel Oslo zeige auf, dass die Zahl der Verkehrstoten in Metropolen keinesfalls als notwendig hinzunehmen sei. Denn in der norwegischen Hauptstadt kam im vergangenen Jahr nur ein einziger Mensch im Straßenverkehr ums Leben. Im wesentlich kleineren Halle dagegen ließen gleich mehrere Fahrradfahrerer ihr Leben an Kreuzungen.
Auf den Westen der Demonstrierenden und auf den Transparenten waren drei wichtige Worte zu lesen, auf die sich die noch junge internationale Bewegung verständigt hat: friedlich, solidarisch, klimagerecht. Genau in dieser Reihenfolge macht das alles Sinn und vor allem auch Hoffnung.
Ob die Botschaft bei den Bediensteten der Stadtverwaltung akustisch auch ankam, kann bezweifelt werden. Denn auf den meisten Etagen waren die Fenster schon dunkel. Im öffentlichen Dienst macht man pünktlich Feierabend, Klimanotstand hin oder her.