Weltweit verstreuten Plastikmüll nutzen, um eine neue Nützlichkeit zu gewinnen.
Müll auf dem Land, im Meer, große Berge, kleine Berge, Einzelmüll. Wo man hinschaut suppt das Unverrottbare vor sich hin. Schon zu Schulzeiten, 6. Klasse, 1984, DDR-Zeit, dachte ich beim Anblick einer billigen Werbe-Plastetüte, die ein stolzer Mitschüler statt Schultasche mit sich führte und die er wahrscheinlich von Bekannten aus dem „Drüben“ geschenkt bekommen hatte: Das Zeug wird ein Problem für uns Menschen werden. Kunstmaterial. Verrottet viel zu langsam und setzt dabei Schadstoffe frei.
Es gibt inzwischen einige Unternehmen und Initiativen, die sich dem Thema angenommen haben und das Weltmüllproblem zumindest verkleinern wollen. Eines davon ist die Hamburger Firma wildplastic.
Das Unternehmen fertigt aus weltweit gefundenem Plastikmüll neue Mülltüten für jedermann/jedefrau/jeden Haushalt. In verschiedenen Größen. Sehr stabile, praktische und mehrmals wiederverwendbare Dinger! Wir nutzen die Beutel seit 3 Jahren privat und für die Herberge. Eine sehr sinnvolle Sache.
Spannend auch: Produziert werden die Müllbeutel in Sachsen-Anhalt, in Calvörde.
Spannend dazu: Die Firma arbeitet mit der Struktur eines so genannten Verantwortungseigentums, eine Purpose GmbH. Ein neuer Wirtschaftsansatz, der nicht Aktionären einen Vorteil verspricht, sondern der Sache des Unternehmenszweckes dient. Das erwirtschaftete Geld ist ganz und gar Mittel zum Ausbau des Unternehmens, nicht Selbstzweck für Kapitalanleger und Firmenchefs.
Amanda Hasenfusz
Kunsthistorikerin M. A.
Altmärkerin, in Gardelegen geboren. Ab dem 16. Lebensjahr außerhalb der Altmark unterwegs zu Ausbildung, Universitätsstudium und Jobs. Mit 40 Jahren zurückgekehrt ins Nüscht, in ein winziges Dorf am „Grünen Band Deutschland“, eine Hofstelle saniert mit dem Mann ihres Lebens. Ein kleines Unternehmen aufgebaut. Geschult im Blick und sensibel für politische und soziale Umstände sowie menschliche Eigenarten.