Land­schaft begeg­nen: Kunst-Tagung RESONANZEN auf Schloss Kannawurf

Vom 7. bis 9. Mai fand auf Schloss Kan­na­wurf in Thü­rin­gen eine künst­le­ri­sche Fach­ta­gung mit dem Titel "RESONANZEN _Landschaft/Natur und Kunst im Kon­text" statt. Mehr als zwan­zig Künst­ler, Kura­to­ren und Wis­sen­schaft­ler aus Ham­burg, Ber­lin, Bonn, Mag­de­burg, Hal­le oder Des­sau kamen zu Vor­trä­gen und Gesprä­chen, aber auch zu gemein­sa­men Exkur­sio­nen und künst­le­ri­schen Prä­sen­ta­tio­nen zusam­men. Die Ver­an­stal­tung muss­te wegen gel­ten­der Hygie­ne­be­stim­mun­gen unter Aus­schluss der Öffent­lich­keit statt­fin­den. Die Austel­lung der künst­le­ri­schen Arbei­ten kann aber noch bis Ende Sep­tem­ber besucht wer­den. Die Tagungs­er­geb­nis­se wer­den in Buch­form ver­öf­fent­licht werden.

Mode­riert vom Ber­li­ner Kunst­his­to­ri­ker Nor­bert Eisold ent­stand ein gemein­sa­mer The­men­raum für Theo­rie, his­to­ri­sche Reflek­ti­on und aktu­el­le künst­le­ri­sche Pra­xis. Der Ham­bur­ger Phi­lo­soph Prof. Hart­mut Böh­me sprach über das Land­schafts-Kon­zept der Moder­ne, Dr. Anne­gret Labs vom Kunst­mu­se­um Mag­de­burg ( Foto oben ) über Zeit­ge­nös­si­sche Ansät­ze und Ten­den­zen in der "Land­schafts­kunst“. Der Bon­ner Kunst- und Archi­tek­tur­pu­bli­zist Dr. Mar­tin Sei­del refe­rier­te zu Land Art als ame­ri­ka­ni­sche Avant­gar­de­kunst. Der Künst­ler und Kura­tor Till Krau­se, Mit­be­grün­der der Gale­rie für Land­schafts­kunst Ham­burg, stell­te das Lang­zeit­pro­jekt „Freie Fluss­zo­ne Süd­er­el­be“ vor und der hes­si­sche Klang­künst­ler Las­se-Marc Riek sein Pro­jekt Laute_Stille. Der Trans­me­dia­le-Kura­tor Flo­ri­an Wüst zeig­te dokum­an­t­a­ri­sche und expe­ri­men­tel­le Kurz­fil­me aus dem Pro­gramm „Augen der Land­schaft“ – Per­spek­ti­ven auf Öko­lo­gie und Moderne.

Land­schaft in 3D: Exkur­si­on in die Hain­lai­te (Foto: Cla­ra Hofmann)

Die Fach­ta­gung zeig­te ein brei­tes, wert­vol­les Ver­ständ­nis von Land­schaft, ihrer Schön­heit, ihren Bedürf­nis­sen und Öko­lo­gien auf. An zwei Tagen spann sich ein Netz aus Mög­lich­kei­ten, um inner­halb glo­ba­ler wie loka­ler Struk­tu­ren in der Land­wirt­schaft und Flä­chen­ge­stal­tung akti­vie­rend und zukunfts­fä­hig zu agie­ren. Es gibt Alter­na­ti­ven, um der Land­schaft und Natur als eman­zi­pier­tem Part­ner zu begeg­nen, ihre Schön­heit in der Kom­ple­xi­tät wert­zu­schät­zen, das Hybri­de zu fei­ern, die Viel­falt zu for­dern – sich pro­duk­tiv in den Kreis­lauf einzubringen.

Die Tagung sowie die Aus­stel­lung sind eine Koope­ra­ti­on zwi­schen dem Künst­ler­haus Thü­rin­gen e.V. und der Aka­de­mie der Küns­te Sach­sen-Anhalt e.V. Die Refe­ra­te und Ergeb­nis­se des Sym­po­si­ums und die künst­le­ri­schen Bei­trä­ge wer­den in Buch­form publi­ziert. Die Aus­stel­lung ist bis Ende Sep­tem­ber auf Schloß Kan­na­wurf zu besich­ti­gen. Die betei­lig­ten Künstler:innen sind: Johan­na Bartl, Nan­cy Jahns, Anne Bau­mann, Lado Khar­tish­vi­li, Wie­land Krau­se, Diet­rich Olt­manns, Carl Vet­ter, Tho­mas Blase.

Das Sym­po­si­um RESONANZEN _Landschaft/Natur und Kunst im Kon­text ist ein gemein­sa­mes Pro­jekt von Künst­ler­haus und Aka­de­mie. Bei­de Initia­ti­ven ver­bin­det der Wil­le dem Land­schafts­wan­del nicht nur zuzu­se­hen, son­dern ihn aktiv mit zu gestal­ten. Es ist als Input in den regio­na­len Dis­kurs gemeint. Zugleich soll damit eine inhalt­li­che Grund­la­ge geschaf­fen wer­den für ein sich anschlie­ßen­des Pro­jekt KUNST UND LANDSCHAFT, bei dem 8 inter­na­tio­na­le Künstler:innen vor Ort in Kan­na­wurf eine Arbeit ent­wi­ckeln, die sich mit der kon­kre­ten Situa­ti­on die­ser Land­schaft auseinandersetzt. 

Mit dabei auf Schloss Kan­na­wurf: Der Land­schafts­künst­ler Carl Vet­ter mit einer Klangperformance
(hier stell­ver­tre­tend eine Auf­zeich­nung von 2018 )

 

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