Mit sehr großer Sorge betrachtet der Arbeitskreis Hallescher Auenwälder (AHA) den möglichen „Baubeschluss GRW-Maßnahme Salinebrücke“ sowie „Baubeschluss GRW-Maßnahme Neubau Sandangerbrücke“. Diese Vorhaben beschädigen aus Sicht der Umweltschützer "nicht nur die Vegetation und weitgehend unverbaute Teile der Saaleaue in der Stadt Halle (Saale), sondern schränken Retentionsräume ein und schädigt das Landschafts-und Stadtbild im Einzugsbereich der Saale."
Schutz vor baulichen Eingriffen dringend geboten
Die Sorge des AHA besteht "insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Stadt Halle (Saale) eher mit Massenfällungen von Gehölzen sowie Verwässerungen von entsprechenden Schutzsatzungen auffällt." In dem Blickfeld betrachtet hält es der AHA für dringend geboten, auch in der Auenlandschaft den Gehölzbestand zu sichern und und vor baulichen Eingriffen zu schützen.
In einer Pressemitteilung zu den avisierten Stadtratsbeschlüssen heißt es weiter: "Eine intakte, arten-und strukturreiche Auenlandschaft hat nicht nur eine sehr bedeutsame Funktion für den Umwelt-, Natur-und Landschaftsschutz, sondern prägt im positiven Sinne das Landschafts-und Stadtbild sowie eine Nutzung als Naherholungsraum für die stress geplagteBevölkerung und ihrer Gäste. Dazu ist es aber erforderlich nicht nur jegliche Bebauungen in den Auenlandschaften von Saale und Weißer Elster zu unterlassen, sondern eher noch umfassende Rückbaumaßnahmen vorzunehmen, um ebengenannte, erforderliche Ziele schnell bzw. unverzüglich erreichen zu können."
Versiegelungen und weitere Zerstörung des Saaleufers
Hinzu kommt, dass die Verwaltung der Stadt Halle (Saale) deutlich beabsichtigt das Vorhaben der „Baubeschluss GRW-Maßnahme Neubau Sandangerbrücke“mit dem flächendeckenden Neubau einer Slipanlage und einer dazugehörigen Zufahrt ausweiten zu verknüpfen. Dabei nimmt man wissentlich eine weitere Zerstörung des Saaleufers und bauliche Eingriffe in die Saaleaue in Kauf. Eng damit verbunden sind flächendeckende Zerstörungen der Gehölz-, Wiesen-und Staudenbestände im Bereich des Sandangers sowie flächendeckende Versiegelungen in der von Hochwasser geprägten Saaleaue. Dabei lässt man deutlich erkennen, dass man noch immer nicht zu einem wissenschaftlich-fachlichen Umgang mit Umwelt, Natur, Landschaft und Hochwasser gefunden hat.
Gefahr weiterer Eingriffe in Hochwasser-, Natur-und Landschaftsräume
Ebenso verstärken solche Planungen die Unaufrichtigkeit und Sinnlosigkeit von Deichbaumaßnahmen am Gimritzer Damm, wenn man selbst in dessen näherer Umgebung nicht vor weiteren Flächenversiegelungen in Halles Saaleaue zurückschreckt. Aus Sicht des AHA besteht überhaupt keine Notwendigkeit derartige landschafts-und naturzerstörenden Baumaßnahmen vorzunehmen und dazu auch noch öffentliche Mittel zu verwenden. Der AHA sieht hier die Gefahr weiterer Eingriffe in Hochwasser-, Natur-und Landschaftsräumen entlang der Saale, welche mit den Asphaltierungen und Abholzungen in der Saaleaue zwischen Holzplatz und Sophienhafen, auf der Würfelwiese sowie in den Bereichen Ziegelwiese und Peißnitz, mit der zusätzlichen Verbauun-gen im Bereich Hafenstraße/Sophienhafen sowie den geplanten bzw. begonnenen Wegebaumaßnahmen in den Naturschutzgebieten Rabeninsel und Peißnitznordspitze,der Öffnung der Wilden Saale sowie des angedachten Ausbaus des Mühlgrabens zusammen massive Schädigungen für Umwelt, Natur und Landschaft darstellen.