Leip­zig und Mag­de­burg gegen den Krieg

Diplo­ma­tie statt Eska­la­ti­on, Frie­dens­po­li­tik statt Kriegs­hys­te­rie, Demi­li­ta­ri­sie­rung statt Säbel­ras­seln – so lau­ten brand­ak­tu­el­le For­de­run­gen der Frie­dens­be­we­gung in Deutsch­land. Ange­sichts der gefähr­lichs­ten Situa­ti­on in Euro­pa seit der Kuba-Kri­se 1962 rufen ver­schie­de­ne Orga­ni­sa­tio­nen zum sofor­ti­gen Stopp der Kriegs­vor­be­rei­tun­gen gegen Russ­land auf. Am 12. Febru­ar brach­ten Akti­vis­ten von auf­ste­hen sowie des Bünd­nis­ses Leip­zig-gegen-Krieg die­se For­de­run­gen laut­stark und unüber­hör­bar zu Gehör.

Appel­le von IPPNW und IALANA

Beglei­tet von Songs der Frie­dens­be­we­gung sam­mel­ten sie vor dem Rat­haus in der Leip­zi­ger Innen­stadt Unter­schrif­ten für die not­wen­di­ge Ver­stän­di­gung mit Russ­land und die Ein­hal­tung des diplo­ma­ti­schen Weges.

Einen dring­li­chen Appell rich­te­ten die „Inter­na­tio­na­len Ärzt*innen für die Ver­hü­tung des Atom­krie­ges“ (IPPNW) gemein­sam mit der Frie­dens­or­ga­ni­sa­ti­on IALANA an die Bun­des­re­gie­rung. Dar­in for­dern 50 Erst­un­ter­zeich­nen­de die Bun­des­re­gie­rung auf, in dem Kon­flikt zwi­schen der NATO und Russ­land aktiv dazu bei­zu­tra­gen, die Eska­la­ti­on zu stop­pen und eine fried­li­che Lösung zu suchen.

Schrit­te zur Frie­dens­si­che­rung gefordert

Wei­ter­hin ver­le­sen wur­de ein Auf­ruf des Netz­werks  Nie-wieder-Krieg.org, in wel­chem die ein­sei­ti­ge Schuld­zu­wei­sung an Russ­land als Kriegs­pro­pa­gan­da gebrand­markt wird. Trotz der Mili­tär­ma­nö­ver in der Nähe zur Ukrai­ne habe Russ­land kein Inter­es­se an einem Krieg, der für alle Sei­ten kata­stro­pha­le Fol­gen hät­te. Aber selbst ohne krie­ge­ri­sche Absicht sei die augen­blick­li­che Situa­ti­on ein Pul­ver­fass. Der Wes­ten müs­se aner­ken­nen, dass es ein „legi­ti­mes Sicher­heits­in­ter­es­se Mos­kaus sei, dass die NATO-Ost­erwei­te­rung nicht auch noch auf die Ukrai­ne aus­ge­dehnt wer­de. Der Auf­ruf, den bis­lang knapp 7.000 Men­schen aus Deutsch­land unter­zeich­ne­ten, dar­un­ter vie­le pro­mi­nen­te aus Poli­tik und Kul­tur, ent­hält For­de­run­gen nach frie­dens­si­chern­den  Schritten:

  • Kon­kre­te Dees­ka­la­ti­ons­schrit­te, Stopp von Mili­tär­lie­fe­run­gen und Demi­li­ta­ri­sie­rung in Krisenzonen
  • Been­den der Kriegs­rhe­to­ri­ken und der Kon­fron­ta­ti­ons­po­li­tik sowie der Sank­tio­nen gegen Russland;
  • Umset­zung des völ­ker­recht­lich ver­bind­li­chen Abkom­mens Minsk II
  • Ver­hand­lun­gen mit Russ­land auf der Basis von gemein­sa­mer Sicherheit
  • Auf­nah­me von Rüs­tungs­kon­troll- und Abrüstungsverhandlungen

Eine wei­te­re Frie­dens­kund­ge­bung, initi­iert von auf­ste­hen Sach­sen-Anhalt gab es eben­falls am 12. Febru­ar auf dem Dom­platz in Magdeburg.

Eska­la­ti­on trotz Dementis

Ent­ge­gen den Demen­tis von Sei­ten sowohl der rus­si­schen als auch der ukrai­ni­schen Regie­rung erklär­ten US-Mili­tärs und Geheim­diens­te, dass sie mit einen Ein­marsch Russ­lands noch in die­ser Woche rech­ne­ten. Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) reis­te Anfang der Woche zu Bespre­chun­gen nach Kiew und Moskau.

 

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