Was ist der Wert einer Grün­flä­che? Pro­tes­te gegen Abhol­zung am Opernhaus

Meh­re­re Bür­ger­initia­ti­ven und eine Umwelt­or­ga­ni­sa­ti­on rufen zu Pro­tes­ten gegen eine geplan­te Abhol­zung am Opern­hau aufs.  Für einen Hotel­neu­bau der Papen­burg AG soll dort ein klei­nes Bio­top aus Esche, Feld-, Spitz und Berg­ahorn gefällt wer­den. Das betrof­fe­ne Are­al umfasst ca. 2000 Qua­drat­me­ter. Weil  in Hal­le immer noch kein Baum­schutz für Inves­to­ren gilt, ist die gän­gi­ge Pra­xis nach wie vor "Baufreiheit"=Kahlschlag.

Die Initia­ti­ve „Pro Baum“ und der Arbeits­kreis Hal­le­sche Auen­wäl­der zu Hal­le (Saa­le) e.V. (AHA) hin­ter­fra­gen die Not­wen­dig­k­leit eines wei­te­ren Hotel­neu­baus - ange­sichts einer durch­schnitt­li­chen Hotel­aus­las­tung  von nicht ein­mal 50 Pro­zent und for­dern den Stop des Vorhabens.

Flä­chen­ver­brauch sen­ken statt versiegeln

Auch ste­he die leicht­fer­ti­ge Abhol­zung im Gegen­satz zu dem Nach­hal­tig­keits­ziel der Bun­des­re­gie­rung, den täg­li­chen Flä­chen­ver­brauch durch Bebau­ung und Ver­sie­ge­lung bis zum Jahr 2030 deut­lich auf unter 30 Hekt­ar pro Tag zu ver­rin­gern.  Bis 2050 ster­be die Bun­des­re­gie­rung sogar einen neu­tra­len Flä­chen­ver­brauch von Plus­mi­nus Null (Flä­chen­kreis­lauf­wirt­schaft) an.
Aus  von Initia­ti­ve „Pro Baum“ und AHA sei es zu aller erst erfor­der­lich, dass der Schutz und der Erhalt des öffent­li­chen Grüns gewähr­leis­tet ist. Eine wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Grün- und Frei­raum­kon­zep­ti­on für Hal­les Alt­stadt müss­te genau die­se Aspek­te im Blick haben und berück­sich­ti­gen, kri­ti­sie­ren pro Baum und AHA. Neben dem Erhalt, dem Schutz und der Erwei­te­rung von inner­städ­ti­schen Grün­flä­chen müss­ten die­se in  Grün- und Bio­top­ver­bund­struk­tu­ren ein­ge­bun­den werden.

Man­geln­de Umwelt­kom­pe­tenz bei ver­ant­wort­li­chen Politikern

Das aber sei  bei den  Ver­ant­wort­li­chen von Poli­tik und Ver­wal­tung der Stadt Hal­le (Saa­le) noch nicht ange­kom­men, was auch die öffent­li­chen Reak­tio­nen des bei­geord­ne­ten Rebenstorf oder des FDP-Frak­ti­ons­chefs Scha­per in der MZ vom 30. / 31. Okto­ber 2023 gezeigt hät­ten. So habe der Bei­geord­ne­te für Stadt­ent­wick­lung und Umwelt René Rebenstorf bis­lang noch nicht ver­stan­den, dass sich der Wert einer Grün­flä­che in einer Groß­stadt nicht danach bemes­se, wie­viel Men­schen die­se nut­zen, son­dern dass sie Schutz für die Gehöl­ze als Lebe­we­sen bie­te, eine posi­ti­ve Wir­kung auf das Kli­ma und optisch auf das Wohn­ge­biet und das Stadt­bild besit­ze oder als Lebens- und Rück­zugs­raum für zahl­rei­che Tier- und Pflan­zen­ar­ten die­ne. Die­se Unkennt­nis dann aber auch noch als „Argu­ment“ zur Befür­wor­tung einer Zer­stö­rung der Gehölz­flä­che her­an­zu­zie­hen, sei ein wei­te­res deut­li­ches Zeug­nis für eine dau­er­haft umwelt-, natur- und land­schafts­zer­stö­ren­de Poli­tik in der Stadt Hal­le (Saale).„Pro Baum“ und AHA appel­lie­ren daher an die Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler, bei den Kom­mu­nal­wah­len  am 9. Juni 2024 genau hin­zu­schau­en, wer Stim­men zur Wahl in Hal­les Stadt­rat bekom­men soll.

Bei­de Ver­bän­de rufen die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger am Sams­tag dem 24.02.2024 um 15:00 Uhr zu einer Pro­test­ver­an­stal­tung am Opern­vor­platz auf.

 

Kommentar verfassen