Die Leipziger Regionalwährungsinitiative "Lindentaler" konnte das 500. Mitgliedbegrüßen. Im März 2013 waren es erst 300 aktive Unterstützer_innen, die an dem Projekt als Händler, Produzenten oder Verbraucher teilnehmen.
Auch qualitativ hat sich 2013 viel getan. 30 Projekte und Unternehmen sind neben zahlreichen privaten Dienstleistungen dabei. Die Umsatzzahlen zeigen stabile Aktivitäten an. Es ist ein kleines Freunde-Netzwerk entstanden, indem sich Menschen auch ohne Geld gegenseitig helfen und Zeit miteinander verbringen. Herzliche Grüße Rainer Kühn für das Team des Lindentalers//
Grund genug, den Lindentaler einmal vorzustellen. Der folgene Text ist der Abschnitt "Was ist der Lindentaler" von der Webseite. Hier ist der Link zur Seite.
Der Lindentaler ist ein komplementäres Tauschmittel aus Leipzig, das inzwischen auch im Land Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt rege genutzt wird. Das Konzept des Lindentalers ist entstanden aus den Ideen des Bedingungslosen Grundeinkommens, der Tauschringe und Regionalwährungen.
Der Name "Lindentaler" bezieht sich auf Leipzig, den Linden-Ort, nicht auf den Stadtteil Lindenthal oder Lindenau (siehe unten). Er steht damit ebenfalls für das immerwährende fortschrittsweisende Potential der Stadt Leipzig, das nicht erst 1989 mit der Friedlichen Revolution begründet wurde.Der Lindentaler versteht sich als Teil des Netzwerkes Transition Town Leipzig und Solidarisch Handeln in Leipzig zur Entwicklung regionaler Kreisläufe in einer Postwachstumsgesellschaft.
Der Lindentaler ist ein nichtkommerzielles, selbstverwaltetes und solidarisches Projekt, dass eine schuldenfreie soziale Währung anbietet, um Vernetzung und sozialen (Aus-)Tausch auch zwischen Menschen zu erleichtern, die sich (noch) nicht persönlich kennen.
Allgemeines Ziel des Projektes ist es, allen interessierten Menschen und Mitgliedern Teilhabe und Inklusion zu ermöglichen!
Der Lindentaler ist ein virtuelles Verrechnungsmittel für Produkte und Leistungen, die Mitglieder des Projektes untereinander anbieten. Das können Produkte aus eigenem Anbau oder eigener Fertigung sein, sowie auch Flohmarkt- und Gebrauchtwarenprodukte. Die angebotenen Leistungen reichen von Dienstleistungen, Beratung, Kultur und Kunst über handwerkliche Leistungen bis hin zu Verleih- oder Mietleistungen.
Schritt auf dem Weg zu einer 'enkeltauglichen Zukunft'
Manche nutzen den Lindentaler einfach als Vernetzungsplattform und leben schon heute eine Schenkökonomie aus "Foodsharing" und Geben und Nehmen. Ziel des Projektes ist der langfristige Aufbau eines solidarischen Grundauskommens, durch das auch die Grundbedürfnisse nach Teilhabe und Gemeinschaft, Nahrung und Bildung, Kultur und Wohnraum erfüllt werden sollen!
Um so mehr wir zu einer bunten, vielfältigen und kreativen Bewegung werden, um so eher werden wir uns eine "enkeltaugliche Zukunft" (Johannes Heimrath von der Zeitschrift "OYA") schaffen, aber auch eine erfüllte Gegenwart miteinander leben!
Vom Geben
Es gibt jene, die von dem Vielen, das sie haben, wenig geben - und sie geben um der Anerkennung willen, und ihr verborgener Wunsch verdirbt ihre Gaben. Und es gibt jene, die wenig haben und alles geben. Das sind die, die an das Leben und die Fülle des Lebens glauben, und ihr Beutel ist nie leer. Es gibt jene, die mit Freude geben, und die Freude ist ihr Lohn. Es gibt jene, die mit Schmerzen geben, und der Schmerz ist ihr Taufe. Und es gibt jene, die geben und keinen Schmerz beim Geben kennen; weder suchen sie Freude dabei, noch geben sie um der Tugend willen; Sie geben, wie im Tal dort drüben die Myrte ihren Duft verströmt.
Durch ihr Hände spricht das Gute, und aus ihren Augen lächelt es auf die Erde.
( Khalil Gibran Auszug aus "Vom Geben" aus seinem Buch "Der Prophet")
Mehr als nur ein anderes Zahlungsmittel
Bei der Idee „Lindentaler” geht es darum, mehr Bewusstheit für ein Gleichgewicht von Geben und Nehmen zu schaffen. Gleichgesinnte Menschen zu verbinden, die wissen, dass sie nur soviel vom Leben nehmen können, wie sie auch bereit sind, zu geben. Denn dann spielt es keine Rolle mehr, wer wem was gibt und wer von wem was nimmt, weil sich jeder selber verantwortlich fühlt für ein grundsätzliches Gleichgewicht.
Manche Menschen kennen dieses Gefühl aus der Familie oder engen Freundeskreisen, die Selbstverständlichkeit füreinander da zu sein und füreinander und miteinander zu tun, so dass es allen gut geht.
Wir müssen lediglich voneinander wissen, wer was kann und anbietet und wer was braucht – um uns gegenseitig zu beschenken – dann hätten wir einen Menschheitstraum verwirklicht – Leben ohne Geld.
Bezahlen mit einem guten Stadt-Namen
Der Lindentaler ist vor allem in der Region Leipzig und Halle aktiv. In Leipzig gegründet, ist die örtliche Nähe der Mitglieder die Grundlage für Vertrauen und einen unkomplizierten Austausch von Leistungen und Produkten, sowie für gemeinsame Aktionen.
aus Wikipedia:
Der erste schriftliche Beleg Leipzigs erfolgte in der Chronik des Thietmar von Merseburg aus dem Jahr 1015 und lautet in urbe Libzi vocatur.
Weitere Belege zeigen den Namen als Lipz oder Lipsk. Allgemein akzeptiert ist die Etymologie des Ortsnamen Leipzig als vom sorbischen Wort Lipsk kommend (gleichlautend aus dem Altsorbischen abgeleitet). Es bedeutet „Linden-Ort“. Im Sorbischen und Polnischen ist Lipsk immer noch in Gebrauch, der tschechische Name Leipzigs lautet Lipsko. Möglich – aber nicht durch handfeste Belege untermauert – ist, dass sich eine ältere, alteuropäische Wurzel im Ortsnamen verbirgt, die erst später zu Lipsk wurde.
Im Lateinischen wird der Name mit Lipsia wiedergegeben.
Text: Rainer Kühn/ Leipzig