Wer wenige Tage nach dieser ersten Ideenwerkstatt für die weitere, bewusste Gestaltung des Wohn- und Arbeitsumfeldes um den Alten Markt klare, vorzeigbare Ergebnisse erwartet hat, den muss ich enttäuschen. Aber neben den vielen Vorschlägen, die in der Ideenphase niedergeschrieben wurden, die noch darauf warten, genauer erörtert zu werden, gibt es sechs ausgearbeitete Themenkomplexe, die am 14.02. im Beisein des Oberbürgermeisters, Herrn Dr. Wiegand, von den AkteurInnen selbst der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Wir haben nicht die Absicht, den Alten Markt zu retten, denn gerade in den letzen zwei Jahren hat sich viel um den ehemaligen Mittelpunkt der Stadt getan. Wir wollen uns diesem Trend anschließen. Es geht uns um mehr Einbeziehung der BürgerInnen, mit ihren Wünschen und Ideen, in den Prozess der weiteren Profilierung des Gebietes, ist es doch ihr Umfeld, in dem sie leben. Gerade in der Verbindung zwischen den Wünschen der AnwohnerInnen und deren Umsetzung in Eigeninitiative beziehungsweise gekoppelt in Zusammenarbeit mit Ämtern und Betreibergesellschaften sehen wir ein wichtiges Potential für persönliche Identifikation und damit mehr Sozialisation der BürgerInnen im Wohngebiet, das am Ende auch eine Senkung der Kosten, bei immer knapper werdenden Kassen, mit sich bringen kann.
Diese Werkstatt ist nicht nur das Resultat der BürgerInnenversammlung im vergangenen August, denn es lag in gewisser Weise in der Luft, die nur noch eines Anstoßes bedurfte. An verschiedenen Orten versammeln sich wieder verstärkt BürgerInnen in Gruppen, um über ein persönliches Mitgestalten nachzudenken. Stellvertretend möchte ich hier Amnesty international, SI Halle, attac, Transition Town sowie Essbarer Waldgarten e. V. erwähnen, die sich auch oft in der Goldenen Rose treffen. So lag es nahe, diesen Ort auch für die Zukunftswerkstatt zu wählen.
Trotz der geringen Anzahl von TeilnehmerInnen, oder vielleicht gerade deshalb, wurde an beiden Tagen eine intensive, konstruktive Arbeit mit gegenseitigem Respekt, bei unterschiedlichen Auffassungen, geleistet. Diese schöpferische Arbeit wurde durch die ModeratorInnen, Anna von Gruenewaldt und Wanja Seifert konkret umgesetzt. Aus den über dreißig Kritikpunkten wurden in den nachfolgenden Visions- und Realisierungsphasen sechs Schwerpunkte herausgearbeitet, die wir mit den IdeengeberInnen und den BürgerInnen gemeinsam in den kommenden Wochen angehen werden. Bei der Formulierung der Ziele wurde schon Ausschau gehalten, welche ähnlichen Initiativen bereits bestehen, um sich mit ihnen zu verbinden oder Erfahrungen einzuholen. Anlaufpunkt für die kommenden Absprachen ist weiterhin jeweils Donnerstag 18:00 Uhr, zu dem wir hiermit alle InteressentInnen recht herzlich einladen.
Michael Schmidt
(Mitinitiator der Zukunftswerkstatt)
Link: Zukunftwerkstatt Alter Markt