Am 1. Mai haben die Initiative „Pro Baum“ (IPB) und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) zum fünften Male im Rahmen der Aktion „Bäume pflanzen, statt abholzen!“ Bäume im öffentlichen Raum der Stadt Halle gepflanzt.
Die Stadt Halle kommt dem alljährlichen Drange nach einem „Frühjahrsputz“ auf ihre Weise nach: überall leuchten hell die Baumscheiben frisch gefällter Bäume in der neuen Sonne, kleinere Gehölze genießen erst recht keine Schonung, ganze Areale werden vom Grün befreit. Zur ersten Protestpflanzung riefen die Grüne Jugend, der AHA und die BIP am Karfreitag vor fünf Jahren auf der Ziegelwiese auf, seitdem fand jedes Jahr eine Aktion statt. Anfangs wurden die Bäume „illegal“ gepflanzt, ein von der Stadt zunächst geduldetes Vorgehen, aber 2012 hat das Grünflächenamt Bäume umgesetzt, weil ihre Standorte dem Gestaltungskonzept des Parks widersprochen hätten. So gab es in diesem Jahr zum ersten Male eine Absprache mit der Behörde.
Etwa 30 Personen waren zur Ochsenbrücke gekommen, um drei auentaugliche Bäume zu setzen: eine Erle, eine Stieleiche und eine Pyramidenpappel. Andreas Liste, Vorsitzender des AHA und Sprecher der IPB, wies auf den hohen ökologischen Wert von Bäumen und Sträuchern hin, zählte die Stellen in der Stadt auf, wo in letzter Zeit besonders gewütet worden war und klagte „grünen Verstand“ ein. Nach zwei Stunden standen die Jungbäume, eine Allee andeutend, in ihren mit Saalewasser getränkten Löchern, durch Holzpfeiler gestützt, und um sie herum 30 fröhliche Menschen.
Was würden SIE tun, wenn morgen die Welt unterginge? Bäume pflanzen. Weitere Informationen: www.aha-halle.de
Foto: Marianne Heukenkamp