Schon seit Wochen waren die Rufe weit zu hören: kurz, laut, schrill, leicht abfallend, vielleicht ein Raubvogel. Aber nie ließ sich einer sehen. Manchmal sah ich entfernt etwas kreisen. Dann in der Dämmerung, drüben in Nachbars Kirschbaum: eine Eule, ein Kauz?
Laute Rufe vor dem Fenster
Es war nicht genau zu erkennen. Zwei Tage später, es regnete den ganzen Tag, saß er da, wie der sprichwörtliche „begossene Pudel“, direkt vor mir in der Birke in ungefär vier Meter Entfernung (siehe Bild). Das ist kein Kauz, sondern nach meiner Recherche ein junger Uhu, direkt vor mir - und wartet auf besseres Wetter...
Wieder mehrere Tage später dann diese lauten Rufe direkt vor meinem Schlafzimmerfenster. Er saß da im Baum und rief nach seinen Geschwistern, wohl zur Kontaktpflege. Vermutlich war er auch sauer, weil die Eltern das Abendessen nicht mehr bringen. Und die Antwort kam vom Baum hinterm Haus. So geht das jede Nacht seit 14 Tagen, von der Dämmerung bis früh um vier. Lautes Rufen, warten auf Antwort, wieder Rufen…

© Frank-Uwe Neis
Können die sich nicht nebeneinander setzen und sich was ins Ohr flüstern? Nix mit „lautlosen Jägern“… Ich will schlafen! Trotz Hitze kann das Fenster also nicht offen bleiben.
Bei einem Grillabend im Hof saßen dann zwei Uhus auf dem Garagendach, flogen, nun wirklich lautlos, aufs Hausdach und riefen dann. Eine entfernte Antwort kam, es waren also tatsächlich ihrer drei ... Drei junge Uhus in Kröllwitz, eine kleine Sensation. Und bald werden sie sicher auch lautlos zu Jagen gelernt haben... Bis dahin: Durchhalten!
Natur wird als störend oft empfunden, derweil sie mit Geräusch verbunden…;-)
(frei nach W.B.)
Ich wünsch den Dreien und Ihren Eltern alles Gute.
Kriegen die das denn in Kröllwitz selber auf Dauer hin ?
... oder sollten / könnten die Bedingungen verbessert werden ?
Schade, daß ich nicht in Kröllwitz wohne sondern in Giebichenstein (:-) - aber vielleicht nimmt ja einer von ihnen ein Angebot für günstigen Wohnraum an.
Der Uhu hüpft von Ast zu Ast,
denn er hat Knast ...