Stoppt den Krieg! Groß­de­mos in Leip­zig, Ber­lin, Frank­furt, Ham­burg & Stuttgart

Stoppt den Krieg! Frie­den und Soli­da­ri­tät für die Men­schen in der Ukrai­ne! Unter die­sem Mot­to rufen wir gemein­sam mit vie­len ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen zu Großkde­mons­tra­tio­nen gegen den Ukrai­ne-Krieg in Ber­lin, Leip­zig, Frank­furt, Stutt­gart und Ham­burg auf.

Der völ­ker­rechts­wid­ri­ge Angriffs­krieg der rus­si­schen Füh­rung im Her­zen Euro­pas wird immer bru­ta­ler. Sie droht mit Atom­waf­fen. Das Lei­den der Men­schen in der Ukrai­ne wird immer dra­ma­ti­scher. Wir füh­len mit ihnen und ste­hen an ihrer Sei­te. Wir hal­ten unse­re Türen offen für jede*n, der*die aus Krie­gen ent­kom­men kann – unab­hän­gig von Haut­far­be, Staats­an­ge­hö­rig­keit und Iden­ti­tät und ohne ras­sis­ti­sche Zurück­wei­sung. Soli­da­ri­tät mit den Ukrainer*innen ist das Gebot der Stun­de – und die­se tra­gen wir am Sonn­tag den 13. März in Ber­lin, Leip­zig, Frank­furt, Stutt­gart und Ham­burg auf die Straße.

Unse­re Soli­da­ri­tät gilt auch den Men­schen, die in Mos­kau, Sankt Peters­burg und so vie­len ande­ren Städ­ten Russ­lands ihre Stim­me gegen den Krieg erhe­ben. Wir sind tief beein­druckt von ihrer Kraft und ihrem Mut. Gemein­sam mit ihnen strei­ten wir dafür, dass Putin sofort alle Angrif­fe ein­stellt, sich aus der Ukrai­ne zurück­zieht und deren ter­ri­to­ria­le Inte­gri­tät wie­der her­stellt. Unser Ziel sind Frie­dens­ver­hand­lun­gen, die in einem atom­waf­fen­frei­en Euro­pa gemein­sa­mer Sicher­heit, des Frie­dens und der Abrüs­tung unter Ein­schluss von Ukrai­ne und Russ­land münden.

Nicht der Brei­te der rus­si­schen Bevöl­ke­rung, son­dern der poli­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Füh­rungs­rie­ge gilt unse­re For­de­rung, dem Krieg den Geld­hahn zuzu­dre­hen. Wir befür­wor­ten schar­fe wirt­schaft­li­che Sank­tio­nen, die gezielt dar­auf aus­ge­rich­tet sind, die Kanä­le zur Finan­zie­rung des Krie­ges zu kappen.

Die gegen­wär­ti­ge Kri­se zeigt, wie drin­gend wir uns aus der Abhän­gig­keit von fos­si­len Ener­gie­im­por­ten befrei­en müs­sen, die wir vor allem aus Auto­kra­tien bezie­hen. Wir müs­sen mög­lichst schnell raus aus Koh­le, Öl und Gas. Mit einem mas­si­ven Inves­ti­ti­ons­pro­gramm müs­sen wir in einer ganz neu­en Geschwin­dig­keit als bis­her rein in Ener­gie­ef­fi­zi­enz, Ener­gie­spa­ren, Erneu­er­ba­re Ener­gien und eine Ver­kehrs­wen­de. Für den Frie­den, das Welt­kli­ma und Mil­lio­nen neue gute Jobs!

Wir beken­nen uns zum Ziel gemein­sa­mer Sicher­heit und for­dern eine akti­ve Frie­dens­po­li­tik. Wir benö­ti­gen mehr Geld für eine sozi­al-öko­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on und einen leis­tungs­fä­hi­gen Sozi­al­staat. Zudem müs­sen weit mehr Mit­tel als bis­her für Kri­sen­prä­ven­ti­on, zivi­le Kon­flikt­be­ar­bei­tung und den Aus­bau der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit zur Ver­fü­gung ste­hen. Eine Erhö­hung der Ver­tei­di­gungs­aus­ga­ben Deutsch­lands um 100 Mil­li­ar­den Euro sehen wir sehr kri­tisch. Dem Kauf neu­er Flug­zeu­ge zum Ein­satz von Atom­bom­ben stel­len wir uns ent­ge­gen. Die Erhö­hung der Rüs­tungs­aus­ga­ben auf 2 Pro­zent des Brut­to­in­lands­pro­duk­tes leh­nen wir ab.

Wir tre­ten ein für ein Euro­pa des Frie­dens, der Soli­da­ri­tät und der Abrüs­tung. Dafür gehen wir am Sonn­tag, den 13. März ab 12 Uhr in Ber­lin, Leip­zig, Frank­furt, Stutt­gart und Ham­burg mit Hun­dert­tau­sen­den auf die Stra­ßen. Sei dabei! Sag dei­nen Freund*innen, Bekann­ten und Arbeitskolleg*innen Bescheid! In Soli­da­ri­tät mit­ein­an­der hal­ten wir die Coro­na-Hygie­ne­re­geln ein und bit­ten geimpft, getes­tet und mit Mas­ke an der Kund­ge­bung teilzunehmen.

>>BÜNDNIS Stoppt-den-Krieg

 

Ergän­zen­de Erklä­rung der Deut­schen Frie­dens­ge­sell­schaft Ver­ei­nig­te KriegsdienstgegnerInnen

Als ältes­te deut­sche Frie­dens­or­ga­ni­sa­ti­on unter­stüt­zen wir, die Deut­sche Frie­dens­ge­sell­schaft – Ver­ei­nig­te Kriegs­dienst­geg­ne­rIn­nen (DFG-VK) die­sen Auf­ruf. Es ist wich­tig, jetzt gemein­sam mit vie­len Men­schen auf die Stra­ßen zu gehen, ein Zei­chen für Frie­den zu set­zen und For­de­run­gen an die Poli­tik zu stel­len. Wir ver­ur­tei­len den völ­ker­rechts­wid­ri­gen rus­si­schen Ein­marsch in die Ukrai­ne – dazu haben wir bereits kurz nach Kriegs­be­ginn eine Erklä­rung ver­öf­fent­licht.

Als Pazifist*innen sind wir gegen jede Gewalt. Wir spre­chen uns klar gegen Waf­fen­ex­por­te in Kri­sen- und Kriegs­ge­bie­te – und über­all hin – aus und leh­nen daher auch die deut­schen Lie­fe­run­gen in die Ukrai­ne ab. Es gibt kei­ne Tren­nung zwi­schen Defen­siv- und Offen­siv- Waf­fen. Jede Waf­fe kann immer auch als Unter­stüt­zung für einen eige­nen Angriff oder Gegen­an­griff genutzt wer­den. Mehr Waf­fen füh­ren nicht zu Frie­den, sie gie­ßen viel­mehr Öl ins Feu­er die­ses Kon­flik­tes. Erfah­rungs­ge­mäß gelan­gen ein­mal in Umlauf gebrach­te Waf­fen auch immer in Hän­de, die man nicht beab­sich­tigt hat­te. In den Lie­fe­run­gen an die Ukrai­ne sehen wir zudem einen Prä­ze­denz­fall für zukünf­ti­ge Rüs­tungs­ex­por­te in Kriegs- und Krisenregionen.

Das 100 Mil­li­ar­den-Auf­rüs­tungs­pro­gramm für die Bun­des­wehr leh­nen wir voll­stän­dig ab. Der Etat der Bun­des­wehr ist inner­halb der letz­ten zehn Jah­re bereits von 31,9 Mil­li­ar­den Euro 2012 auf 50,3 Mil­li­ar­den Euro im Jahr 2022 gewach­sen – ein Plus von 58 Pro­zent. Das dys­funk­tio­na­le Beschaf­fungs­we­sen zu refor­mie­ren und Auf­rüs­tung und Kriegs­füh­rung dadurch effi­zi­en­ter machen zu wol­len ist nicht frie­dens­för­dernd. Abrüs­tung und inter­na­tio­na­le Ver­trä­ge um dies auch welt­weit zu errei­chen, sind der rich­ti­ge Weg.Jeder Euro, Dol­lar oder Rubel, der ins Mili­tär fließt, fehlt im Kampf gegen die eigent­li­chen Mensch­heits­pro­ble­me wie die Coro­na-Pan­de­mie, die Kli­ma­ka­ta­stro­phe oder die Armut.

In drei Jahr­zehn­ten haben es Politiker*innen aus Ost und West nicht geschafft eine euro­päi­sche Frie­dens­ord­nung her­zu­stel­len. Die nicht mehr rück­gän­gig zu machen­de Ost­erwei­te­rung der NATO hat die Span­nun­gen mit Russ­land ver­schärft und nicht zu einem nach­hal­ti­gen Frie­den geführt. Der aktu­el­le Krieg zeigt, wie wich­tig es gewe­sen wäre weit­rei­chen­de inter­na­tio­nal Abrüs­tungs­ver­trä­ge gehabt haben, um gemein­sam zu Frie­den zu kom­men. Auch ein inten­si­ver kul­tu­rel­ler Aus­tausch zwi­schen den Gesell­schaf­ten wäre wich­tig gewesen.

Wir set­zen uns inter­na­tio­nal für Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rung ein – auch im aktu­el­len Kon­flikt: Alle Soldat*innen müs­sen die Waf­fen nie­der­le­gen! Die Bun­des­re­gie­rung muss Deserteur*innen und Kriegsdienstverweiger*innen aus der Ukrai­ne und Russ­land auf­neh­men und unter­stüt­zen. Die von der ukrai­ni­schen Regie­rung beschlos­se­ne Zwangs­re­kru­tie­rung von Män­nern im Alter zwi­schen 18 und 60 Jah­ren ver­ur­tei­len wir scharf: Nie­mand darf gezwun­gen wer­den eine Waf­fe in die Hand zu neh­men und ande­re Men­schen zu töten! Allen Men­schen, die Sicher­heit suchen, muss eine Flucht­mög­lich­keit gege­ben wer­den. Die Wehr­pflicht in Russ­land und der Ukrai­ne muss abge­schafft werden.

Den sicht­ba­ren Ras­sis­mus des euro­päi­schen Migra­ti­ons- und Asyl­re­gimes ver­ur­tei­len wir aufs Schärfs­te. Wir zei­gen uns soli­da­risch mit den Men­schen an den Gren­zen, denen die Flucht ver­wehrt bleibt und appel­lie­ren an die Zivil­ge­sell­schaft und Poli­tik, die­ser ras­sis­ti­schen Asyl­po­li­tik ent­ge­gen­zu­wir­ken und ein Ende zu setzen.

Natio­na­lis­mus führt zu Krieg – das zeigt auch der aktu­el­le Kon­flikt. Wir leh­nen jeden Natio­na­lis­mus ab, gleich ob in Russ­land, der Ukrai­ne, Deutsch­land oder anders­wo auf der Erde. Eben­so leh­nen wir die auf vie­len aktu­el­len Demons­tra­tio­nen gegen den Krieg in der Ukrai­ne auf Pla­ka­ten und Schil­dern zu sehen­den irre­füh­ren­den his­to­ri­schen Ver­glei­che ab – die­se sind geschichts­ver­ges­sen und rela­ti­vie­rend. Auch Losun­gen mit natio­na­lis­ti­schem Hin­ter­grund wie “Ruhm der Ukrai­ne” haben auf einer Frie­dens­kund­ge­bung nichts zu suchen.

Wir hof­fen auf gro­ße und bun­te Anti­kriegs-Pro­tes­te auf der auch unse­re Posi­tio­nen sicht­bar sind. Dazu rufen wir ins­be­son­de­re all unse­re Mit­glie­der und Freund*innen auf: Ver­tre­tet dabei unse­re Posi­tio­nen – wir haben dazu Fly­er, Auf­kle­ber, Pla­ka­te, Trans­pa­ren­te und wei­te­re Mate­ria­li­en erstellt. Lasst uns gemein­sam rufen: NEIN ZUM KRIEG! НЕТ ВОЙНЕ! NO TO WAR! НІ ВІЙНІ!

 

 

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