In den letzten Wochen des Winters beginnt für die europäischen Wildkatzen die Ranzzeit. Der Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND) nutzt dies, um neue Nachweise der seltenen Katzen zu finden. Die Ausbreitung der Wildkatzen setzt sich auch in Sachsen-Anhalt ungebremst fort. 118 Wildkatzenindividuen sind bisher nachgewiesen, vor allem im Harz. Aber auch Lockstock-Kontakte im Burgenlandkreis, bei Schmon im Saalekreis und am Süßen See bei Eisleben wurden registriert. Unbestätigte Beobachtungen gibt es aus Schkopau, ebenso aus Bernburg und Aken. In der Dübener Heide, an der Goitzsche und im Leipziger Auwald gibt es inzwischen bestätigte ständige Reviere der Wildkatze. Mit dem „Rettungsnetz Wildkatze“ engagiert sich der BUND seit über zehn Jahren für die 5000 bis 7000 Europäischen Wildkatzen in Deutschland.
Nach etwa zwei Monaten Tragezeit kommen bis zu sechs Junge zur Welt, die meisten im April. Da die Jungtiere noch unerfahren sind, fliehen sie nicht vor Spaziergängern und wurden inzwischen schon mehrfach von Menschen in Obhut genommen. Mit einer Plakataktion weist der BUND darauf hin, dass dies völlig unnötig ist, weil die Elterntiere mit Sicherheit nur auf Futtersuche für ihren Nachwuchs sind. Die getigerten Jungtiere sollten nicht berührt werden, der örtliche BUND sollte von der Beobachtung informiert werden.
(Foto BUND)