Auto­bahn A 143 - ein Rück­schritt für Natur­schutz und Kli­ma­schutz | Pres­se­mit­tei­lung des NABU

Die Ent­schei­dung des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­rich­tes für einen Wei­ter­bau der geplan­ten Auto­bahn A 143 („West­um­fah­rung Hal­le“) sieht der NABU als einen gra­vie­ren­den Rück­schritt für den Natur­schutz und für den Kli­ma­schutz an. Mit Urteil vom 12.06.2019 hat das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt eine pri­va­te Kla­ge gegen die A 143 abge­wie­sen, und damit die gra­vie­ren­de Schä­di­gung von Schutz­ge­bie­ten von Euro­päi­schem Rang durch die Auto­bahn für recht­mä­ßig erklärt.

Nach Ansicht des NABU stellt die geplan­te A 143 einen unver­tret­ba­ren Ein­griff in die ein­zig­ar­ti­gen Natur­schät­ze des Unte­ren Saa­le­tals bei Hal­le dar. Ins­be­son­de­re die Por­phyr­land­schaft bei Brach­witz und Gim­ritz und der Muschel­kalk­hän­ge bei Lies­kau mit ihrer her­aus­ra­gen­den Arten­viel­falt soll­ten als intak­te und unzer­schnit­te­nen Natur­re­fu­gi­en für kom­men­de Genera­tio­nen bewahrt werden.

Die Plä­ne für die A 143 wur­den vor fast 30 Jah­ren, in der Wachs­tums­eu­pho­rie der Wen­de­zeit, auf­ge­legt. Seit­dem hat sich die Dra­ma­tik des welt­wei­ten Arten­ster­bens eben­so ste­tig ver­schärft wie der glo­ba­le Kli­ma­wan­del. Unter die­sen Umstän­den ist eine Ent­schei­dung gegen den Erhalt noch ver­blie­be­ner intak­ter Natur­re­fu­gi­en und für eine neue Auto­bahn, die zusätz­li­chen Ver­kehr und zusätz­li­che Kli­ma­ga­se erzeugt, aus Sicht des NABU nicht mehr zeitgemäß.
Der NABU statt­des­sen ein Umden­ken in der Ver­kehrs­po­li­tik: unge­brems­tes und rück­sichts­lo­ses Ver­kehrs­wachs­tum zulas­ten von Natur und Kli­ma­schutz muss end­lich been­det werden.

 

NABU (Natur­schutz­bund Deutsch­land e.V.)
Regio­nal­ver­band Halle/Saalkreis
Gro­ße Klaus­stra­ße 11
06108 Hal­le (S.)

https://www.nabu.de/

 

Foto oben: betrof­fe­ner Saa­le­ab­schnitt bei Salz­mün­de  © Thies Streifinger

 

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