Aufgrund der stark angestiegenen Energie- und Rohstoffpreise stehen viele Haushalte derzeit vor großen Herausforderungen. Bestehende Abhängigkeiten von den globalen Weltmärkten werfen zudem die Frage auf, wie sicher die Versorgung ist. Daher muss dringend nach Lösungswegen gesucht werden, die sicherstellen, dass Energie und Rohstoffe für die Bürgerinnen und Bürger weiterhin bezahlbar bleiben.
Zugleich muss auch ein schonender und nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen gepflegt werden, damit nachfolgenden Generationen eine gesicherte Zukunftsperspektive garantiert wird. Hierfür ist die Einhaltung von Umwelt-, Klimaschutz- und Nachhaltigkeitszielen von herausragender Bedeutung. Doch wie können konkrete Lösungsmöglichkeiten aussehen?
An dieser Frage knüpft ein aktuelles Projekt mit dem Titel "DorfEnergie. Dorf mit Zukunft - Energie in Bürgerhand" an, welches aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert wird. Im Rahmen von Machbarkeitsstudien und Projektentwicklung soll am Beispiel der Altmark ein Referenzprojekt für weitere ländliche Bereiche und Regionen geschaffen werden. Erklärtes Ziel ist es hierbei, die regionale Wertschöpfung durch die Nutzung erneuerbarer Energien zu stärken, Innovationspotentiale aufzuzeigen und Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten zu generieren, damit die Menschen aus der Region letztendlich von der dringend erforderlichen Energiewende ebenfalls profitieren können.
Das Projekt setzt sich insgesamt aus vier Teilprojekten zusammen:
Das Teilprojekt 1 will die Bürgersolaroffensive im ländlichen Raum voranbringen. Trotz positiver Entwicklungen in den letzten Jahren weist Sachsen-Anhalt weiterhin ein enormes Potenzial für den Ausbau der Solarenergie auf. Insbesondere Aufdach- und PV-Freiflächenanlagen auf Konversions- und Brachflächen bzw. ungenutzten Gewerbegebieten sollen daher im Projektrahmen näher analysiert werden.
Teilprojekt 2 befasst sich mit der genossenschaftlichen Wärmeversorgung mittels eines Heizwerks und Holzhofs, bei denen energetische Energiepotentiale bislang ungenutzter heterogener Holzfraktionen mit sehr guter Klimaschutzbilanz aus der ländlichen Region erschlossen werden sollen.
Bei Teilprojekt 3 geht es um die Potentiale von schnellwachsenden Gehölzen, die als Streifenanlage bzw.
in Form von Agroforstsystemen kultiviert werden und viel Biomasse aus der Region liefern. Neben den ökonomischen Wertschöpfungspotentialen und der regionalen Versorgungssicherheit ergeben sich weitere positive Synergieeffekte für Klima und Umwelt, da solche Anbausysteme im Vergleich zur üblichen Landnutzung meist wesentlich multifunktionaler geprägt sind.
Teilprojekt 4 rundet den Projektrahmen ab, indem die Möglichkeiten zur regionalen Erzeugung von Pflanzenkohle betrachtet werden. Als Innovationsbaustein verspricht die Pflanzenkohle hierbei viele Vorteile, da sie durch Kohlenstoffbindung, Humusaufbau und Treibhausgasminderung wirksam zum Klimaschutz beiträgt, arme und sandige Böden verbessern kann, Wasser und Nährstoffe speichert und somit einen Beitrag zur erhöhten Ressourceneffizienz und regionalen Kreislaufwirtschaft leistet.
Mehr Infos unter www.helionat.de