Das Westwerk in Leipzig-Plagwitz gilt als Magnet und Zentrum für die kreative und sozial verantwortungsvolle Community. Nun schlagen die Projektverantwortlichen des selbstverwalteten Kulturzentrums Alarm, denn die Gesetzmäßigkeiten der Gentrifizierung machen auch um den hippen Leipziger Südwesten keinen Bogen. Nachdem der private Eigentümer des Geländess bereits die Nebenkosten stark erhöhte, hagelt es jetzt die ersten Kündigungen, und zwar gleich etagenweise.
Shopping und Billard statt Kunst und Kultur
Anstatt der nicht kommerziell ausgerichteten Kultur- und Kunsträume sollen ein Supermarkt und ein Billiardclub einziehen und Gewinn für die Eigner abwerfen. Ein mobiler Bauwagen-Spätverkauf soll einem Parkhaus weichen. Der Hackerspace SubLab und weitere Nutzerkollektive bangen bereits um ihre Räumlichkeiten.
"Die Umnutzung des Westwerks von einem einzigartigen Kulturraum zu einem schnöden Kommerzzentrum, ist Teil der besorgniserregenden Entwicklung in Plagwitz & Lindenau: Die Wohnungspreise explodieren und diejenigen die einst den Mythos Hypezig erschaffen haben, können sich nun die Wohn- und Arbeitsräume nicht mehr leisten.", heißt es in einem Aufruf des Zentrums. "Wir, Bewohner*innen des Leipziger Westens und Nutzer*innen des Westwerks verstehen das als einen Angriff auf einen wichtigen Ort unseres kulturellen Lebens. Wir wehren uns gegen den zunehmenden Ausverkauf unserer Freiräume und des Kiezes. Deshalb organisieren wir uns jetzt und leisten Widerstand!", so die Initiator*innen weiter.
Widerstand formiert sich
Am 5. Februar findet ein Vortrag mit anschließender Diskussion zur Lage und Zukunft des Standortes statt. Eine Demonstration ist für den 11. Februar angesetzt.
Alle Infos zum Protest unter: westenwehrtsich.noblogs.org/aufruf/