Wenn immer wieder die Zügelung und der Umbau der Natur als Negativ-Szenario beschrieben werden, gilt doch wenigstens für Mitteleuropa, dass hier gerade die kulturell geprägten Landschaften neue und einzigartige Mischformen von Landschaft hervorbrachten.
Nicht zuletzt in der unmittelbaren Nähe der Stadt Halle, im unteren Saaletal, hat sich in den letzten Jahrzehnten ein Mischbiotop herausgebildet, das durch militärische Vornutzung und Naturschutz- Zonen im Anschluss eine einzigartige Neubesiedlungm von Tieren hervorbrachte. Dass neben einer rekordverdächtigen Dichte des Schwarzkehlchens auch Arten wie Rotkopfwürger, Orpheusspötter, Steppenadler, Rotfußfalke und Zwergrohrdommel dieses Gebiet zwischen Halle und Wettin besuchen, ist Zeichen einer erfolgreichen Umweltpolitik im Gebiet.
Gekrönt wird die Entwicklung durch die Neuansiedlung eines Uhu-Pärchens, das 2012 erstmals in der reflektierten Naturgeschichte der Gegend eine erfolgreiche Brut am Rande der Stadt Halle absolvierte.
Diese einzigartige, in neuer In-Besitznahme begriffene Landschaft ist durch einen Autobahnbau mehr als bedroht: Hier wird nicht nur einem faunistischem Reichtum Kontra geboten, sondern unserem Verständnis von entwickelbarer Natur generell.
Ralf Wendt
Foto: Streifinger/ Der Heimatfelsen der Uhu's 07/2012 ( (Korrektur 06/2013: der Brutfelsen ist doch ein Anderer … Aber ganz in der Nähe…)
Nachhören: Vogel der Woche "Uhu"/ Lokales und weltweites aus der Vogelwelt- auf Radio Corax in Halle von 2012. Mehr von Ralf's "Vögel der Woche" auf rudiguricht.podspot.de.