10 Jah­re food­s­haring: in Hal­le, Euro­pa, weltweit

Am 12.Dezember 2022 wird food­s­haring genau zehn Jah­re alt. Unter dem Mot­to "10 Jah­re zu viel" haben ehren­amt­lich Akti­ve über­re­gio­nal ver­schie­de­ne Aktio­nen geplant. Auch in Hal­le ist Food­s­haring leben­dig - mit vier gut gepfleg­ten Fair­tei­ler-Sta­tio­nen. Die Food­s­haring-Bewe­gung zählt in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz mehr als 130.000 akti­ve Foodsaver*innen. Die gleich­na­mi­ge Platt­form im Netz nut­zen eine hal­be Mil­li­on Menschen.

Vor zehn Jah­ren ging die Platt­form „foodsharing.de“ online. Vor­aus­ge­gan­gen waren ein Buch und ein Kino­film gegen den Skan­dal der welt­wei­ten Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung sowie ers­te Super­markt­ko­ope­ra­tio­nen und Abho­lun­gen von Lebensmittelretter*innen. Das öffent­li­che Pro­blem­be­wusst­sein zum The­ma ist seit­dem deut­lich gestie­gen, doch nach wie vor wird mehr als ein Drit­tel der pro­du­zier­ten Lebens­mit­tel in Deutsch­land verschwendet.

Um der Visi­on von einer Welt, in der das loka­le sowie glo­ba­le Ernäh­rungs­sys­tem alle Men­schen auf die­ser Erde satt und zufrie­den macht, näher zu kom­men, haben Mit­glie­der der Bewe­gung eini­ge Aktio­nen geplant. Allem vor­an geht das Hash­tag #10Jahrezuviel, wel­ches noch ein­mal auf das Ziel des Über­flüs­sig­wer­dens auf­merk­sam machen soll. Dar­über hin­aus sind lokal und über­re­gio­nal ver­schie­dens­te Aktio­nen wie Aus­stel­lun­gen von geret­te­ten Lebens­mit­teln in Schau­fens­tern, öffent­li­che Ver­tei­lun­gen und Social Media Posts zum Jubi­lä­um geplant. In einer inter­nen Zukunfts­werk­statt set­zen sich zudem Mit­glie­der der Bewe­gung mit den stän­dig wach­sen­den Her­aus­for­de­run­gen des Lebens­mit­tel­ret­tens aus­ein­an­der und erar­bei­ten Stra­te­gien für die zukünf­ti­ge Zusam­men­ar­beit inner­halb der food­s­haring Bewegung.

Nur gemein­sam lässt sich der selbst­zer­stö­re­ri­sche Cha­rak­ter unse­rer Über­fluss­ge­sell­schaft stoppen

In der Visi­on eines nach­hal­ti­gen Ernäh­rungs­sys­tems, für wel­ches food­s­haring sich ein­setzt, ist die Orga­ni­sa­ti­on über­flüs­sig, da es Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung gar nicht mehr gibt. Statt­des­sen tra­gen jeder Mensch und jedes Unter­neh­men dafür Sor­ge, dass pro­du­zier­te Nah­rung nicht ver­geu­det wird, son­dern in dank­ba­ren Mägen landet.

Um die­se Visi­on wahr wer­den zu las­sen, setzt sich food­s­haring mit sei­ner Kraft dafür ein, dass die sys­te­ma­ti­sche Über­pro­duk­ti­on und die dar­aus resul­tie­ren­de Ver­schwen­dung von Res­sour­cen auf­hört. Dabei steht an ers­ter Stel­le das Ziel, die Zahl der unnö­tig ent­sorg­ten Lebens­mit­tel bis zum Jahr 2030 zu hal­bie­ren und lang­fris­tig auf null zu brin­gen. Daher enga­giert sich die Initia­ti­ve gegen unnö­ti­ge Han­dels­nor­men, den Ver­pa­ckungs­wahn­sinn und für mehr Rechts­si­cher­heit bei Lebens­mit­tel­ret­tun­gen sowie ein über­ar­bei­te­tes MHD.

food­s­haring sen­si­bi­li­siert für die­se The­men bei allen Akteur*innen, mit denen die Initia­ti­ve in Kon­takt steht. Uner­müd­lich macht sie auf die unglaub­li­che Ver­schwen­dung in der Gesell­schaft auf­merk­sam. Die Mit­glie­der schrei­ben dafür Peti­tio­nen, sind in Kon­takt mit Politiker*innen, geben Inter­views, gehen demons­trie­ren und ret­ten täg­lich ton­nen­wei­se Lebens­mit­tel in koope­rie­ren­den Betrie­ben vor der Ver­nich­tung. Ziel ist es, auf per­sön­li­cher und poli­ti­scher Ebe­ne Auf­klä­rung, Umden­ken und ver­ant­wort­li­ches Han­deln nach­hal­tig anzustoßen.

Über food­s­haring wer­den Lebens­mit­tel an alle Men­schen verteilt

Über 530.000 regis­trier­te Nutzer*innen in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz und mehr als 133.000 Frei­wil­li­ge (Foodsaver*innen) machen die Initia­ti­ve food­s­haring mitt­ler­wei­le zu einer inter­na­tio­na­len Bewe­gung.

Es koope­rie­ren über 12.500 Betrie­be, bei denen bis­her 83 Mil­lio­nen Kilo­gramm Lebens­mit­tel vor der Ver­schwen­dung bewahrt wor­den sind. Die­se wer­den bedin­gungs­los an alle Men­schen wei­ter ver­teilt. Täg­lich fin­den etwa 5.700 wei­te­re Abho­lun­gen statt. Auch wei­te­re Län­der sind mitt­ler­wei­le Teil der Bewe­gung, die in Deutsch­land ihren Anfang genom­men hat.

www.foodsharing.de

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