Keine Angst, das wird kein Missionierungstext in Sachen Veganismus.
O: Warum denn nicht?
E: Weil Weihnachten vor der Tür steht.
O: ???
In der Weihnachtsgeschichte kommen sie nicht vor, Ochs (O) und Esel (E), aber sie fehlen in fast keiner Krippendarstellung oder Weihnachtspyramide. Wenn sie da so liebenswert und mild bei der Krippen stehen, wer wird da ans Schlachten denken? Aber leider gehört der Braten nun einmal auf den Festtagstisch. Denn: eherne Bräuche sind ehern und gut riechen tut es außerdem.
Unsere Vorfahren, von denen der Weihnachtsbraten herrührt, waren körperlich hart arbeitende Menschen, die wochenlang vegetarisch aßen und auch das Hungern kannten.
Vor Weihnachten wurde außerdem die zweite große Fastenzeit des Jahres, das Weihnachts- oder Philippusfasten, begangen, das vom 15. November bis zum 24. Dezember dauerte, den Advent hindurch, jene Zeit, in der die Christen auf die Ankunft ihres Heilands warten. Wir hingegen stehen im Advent gerne auf dem Weihnachtsmarkt herum und knuffen Bratwurst oder Leberbrötchen als Grundlage für den räudigen Glühwein. Wenn Weihnachten endlich heran ist, sind wir meist schon gut gestopft.
O: Eigentlich dürften sie ja gar keinen Fleischhunger mehr haben.
E: I-A. Aber warum dann die Schlachterei?
O: Ich fürchte, sie gehört zu den lieben
Gewohnheiten.
E: ???
Die meisten der rund 5 Mio. Gänse, die für uns Deutsche im Jahr geschlachtet werden, verlieren ihr Leben zwischen Oktober und Dezember – als Weihnachtsgänse. Die Details ihrer Aufzucht und Schlachtung taugen nicht für die Weihnachtsbotschaft.
Wenn denn schon geschlachtet werden muss, warum nicht eine Kokosnuss oder einen Kürbis? Und da wären wir auch schon bei den veganen Alternativen, die es inzwischen in großer Menge gibt. Man recherchiere nur mal unter dem Begriff ‘Veganer Weihnachtsbraten’ im Internet.
Wer einen Bratenersatz bevorzugt, kann Nussbraten probieren, wer keinen Ersatz sucht, dem verrate ich hier mein Spezialrezept: Hokkaido in Kokosmilch: Kürbis aushöhlen und würfeln, drei Zwiebeln in Ringe schneiden, alles in Wasser dünsten zusammen mit Peperoni, Kreuzkümmel und ein wenig Salbei. Wenn der Kürbis weich ist (zerfallen soll er nicht), dann mit Kräutersalz und etwas Tomatenmark würzen, die Kokosmilch darüber gießen, rühren und…
FROHE WEIHNACHT GANS VEGAN!
FRIEDE AUF ERDEN / UND DEN MENSCHEN
UND TIEREN EIN WOHLGEFALLEN!
Marianne Heukenkamp