Capu­ze e.V. for­dert HWG zum Ver­kauf der Hasi-Immo­bi­lie an die Nut­zer auf

Der Capu­ze e.V. kri­ti­siert die HWG für den offen­bar intrans­pa­ren­ten Umgang mit Immo­bi­li­en-Ver­kehrs­wert­gut­ach­ten zum Hasi-Grund­stück in der Hafen­stra­ße. Wie der Betrei­ber­ver­ein des Haus­pro­jek­tes fest­stell­te, igno­rie­re das kom­mu­na­le Unter­neh­men ein unab­hän­gi­ges Gut­ach­ten, das von der Stadt in Auf­trag gege­ben wur­de. Statt des­sen beru­fe sich die HWG bei ihrem Ver­kaufs­an­ge­bot auf ein Exper­ti­se­pa­pier einer von ihr bezahl­ten Unternehmensberatung.

Durch die­se Vor­ge­hens­wei­se wer­de der bis­lang offi­zi­el­le und öffent­lich ein­seh­ba­re Vver­kehrs­wert von nur einem Euro ver­schlei­ert und ein Mil­lio­nen­be­trag "her­bei­fan­ta­siert", wie der Ver­ein wei­ter schreibt.  “Wenn wir die Boden­kon­ta­mi­nie­rung und deren Besei­ti­gung außer Acht las­sen, den Denk­mal­schutz igno­rie­ren, eine voll­stän­di­ge und lücken­lo­se Bebau­ung mit zwei Wohn­blö­cken im sehr hohen Preis­seg­ment anneh­men, sowie die Bebau­ung der zum Grund­stück gehö­ren­den Saa­le­aue hin­zu­rech­nen, ist eine sol­che Preis­kal­ku­la­ti­on vor­stell­bar, jedoch abso­lut rea­li­täts­fremd”, do The­re­sa Bau­er vom Capu­ze e.V.

Sozia­le Leer­stands­nut­zung statt Spekulation

Für die Akti­vis­ten sei klar, dass die HWG die Lie­gen­schaft momen­tan für einen sechs- bis sie­ben­stel­li­gen Betrag auf dem auf­ge­bla­sen Immo­bi­li­en­markt los­wer­den will. Der Ver­ein erin­nert in die­sem Zusam­men­hang an den  14 Jah­re dau­ern­den Leer­stand vor der jet­zi­gen Nut­zung als Kul­tur- und Stadt­teil­zen­trum. Ver­su­che, das Grund­stück in die­sem Zeit­raum für einen Betrag zwi­schen 35.000 bis 50.000 Euro zu ver­kau­fen, waren immer gescheitert.

Der Ver­ein for­dert die HWG auf, die Lie­gen­schaft nun an den Capu­ze e.V. zu ver­kau­fen, der immer­hin ein Ange­bot über 50.000 Euro gemacht hat, also ein Ange­bot in 50.000 facher Höhe des offi­zi­el­len Ver­kehrs­wer­tes. Dass der ver­ein bereit sei, die­sen Preis zu bezah­len, zei­ge, dass er am Stand­ort blei­ben will.

Das Pro­jekt Hasi in der Hafen­str. 7 lie­ge vie­len Men­schen in Hal­le am Her­zen. Unter ande­rem habe sich Mat­thi­as Bren­ner, Inten­dant des Neu­en Thea­ters, mit fol­gen­den Wor­ten für das Pro­jekt ein­ge­setzt “Das Kul­tur­pro­jekt Hasi hat sich zu einem wich­ti­gen Teil der Kul­tur­sze­ne ent­wi­ckelt, des­sen Ende wäre sehr bedau­er­lich für die Stadt Halle”.

Denk­mal­schutz fiel bei einem Deal unter den Tisch

Um den spe­ku­la­ti­ven Gewinn für das Gelän­de zu errei­chen, sei ein Auf­he­ben des Denk­mal­schut­zes unum­gäng­lich, betont der Capu­ze e.V. Sonst näm­lich könn­te gar nicht genug neue Wohn­flä­che ent­ste­hen, um die enor­men Aus­ga­ben zu refi­nan­zie­ren. Das Denk­mal sei in einem guten Erhal­tungs­zu­stand und mit sei­nen Gaso­me­tern bezeich­nend für die Hal­le­sche Früh­in­dus­trie­ali­sie­rung. Weder der bau­li­che Zustand, noch ein nicht exis­ten­tes „höhe­res öffent­li­ches Gemein­in­ter­es­se“, recht­fer­tig­ten deren Abriss­plä­ne. Der Capu­ze e.V. macht zum Schutz der Denk­mä­ler in der Hafen­stra­ße 7 jetzt sei­ne im Febru­ar 2018 publi­zier­te Bro­schü­re “Die Geschich­te eines ver­ges­sen Denk­mals” für alle zugäng­lich und lädt zur Nut­zung und Verbreitung:

https://hafenstrasse7.noblogs.org/files/2018/05/Geschichte-der-Gasanstalt-I_2018-02-16-1.pdf

Außer dem lädt der Ver­ein alle Inter­es­sier­ten für den 20. Mai 2018 von 14-17 Uhr ein, sich selbst ein Bild zu machen. Jeweils zur vol­len Stun­den gibt es eine his­to­ri­sche Füh­rung über das
Gelände.

 

 

Foto: Halle-Spektrum.de

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