Mehr als 500 betroffene Eltern und Kitamitarbeiter*innen aus Magdeburg haben sich mit einer Protestpetition an die Öffentlichkeit der Landeshauptstadt gewandt und eine Rückkehr zu einer geregelten Kita-Betreung in der Landeshauptstadt gefordert. Die Initiative namens "Runder Tisch Magdeburger Kind" beklagt, dass auch nach dem Abklingen der Corona-Pandemie "horrende Ausfälle bei der Kindertagesbetreuung" an der Tagesordnung sind.
Neben verkürzten Öffnungszeiten und nicht eingehaltenen Betreuungsschlüsseln gebe es nach wie vor komplette Gruppen- und Kitaschließungen. Diese Situation sei für berufstätige Eltern nach zwei Jahren Pandemie nicht länger hinnehmbar. Gleichzeitig enthält der Brandbrief eine Reihe konkreter Forderungen und Lösungsvorschläge. Die Eltern und Betreuenden fordern die Gewährleistung verlässlicher Kitaöffnungszeiten, bessere Bedingungen für Pädagog*innen und Kinder, die Neuverhandlung der Betreuungsschlüssel unter breiter Beteiligung Beteiligter sowie eine generelle Orientierung auf frühkindliche Bildung an Stelle bloßer Betreuung.
"Der aktuelle Betreuungsschlüssel berücksichtigt in keiner Weise kurz-, mittel- und langfristige Ausfälle von Pädagog:innen." heißt es in der Begründung. Es brauche "Nachwuchskräfte, attraktivere und finanziell abgesicherte Ausbildungsmodelle, mehr Investitionen in Weiterbildung, Team- und Personalentwicklung, multiprofessionelle Teams und unbürokratische Verfahren für Frühförderung und Inklusion."
Mit Hinblick auf die geplante Ansiedlung des INTEL -Konzerns mit zwei neuen Chipfabriken heißt es im Anhang zum Petitionstext: "Wären die Probleme nach/während der Corona-Krise und Flüchtlingskrise nicht schon so eklatant, müsste spätestens seit der Zusage der Intel-Großansiedlung doch nun auch dafür gesorgt werden, dass Magdeburg für Familien interessant bleibt oder wird."
Petition "Magdeburger Kind"