Am Montag, dem 12. März, gab es im Lux-Kino wieder einen Film der Reihe 'globale in Halle'. "Grünes Gold" handelt vom kapitalistischen Landraub in Äthiopien. Zur Vorstellung waren ein Biolandbauer aus Sachsen Anhalt anwesend, der im Anschluß zu vielen Fragen über land grabbing antworten konnte.
Die Reportage lieferte in einer Langzeitbeobachtung von sechs Jahren Beweise, dass die Weltbank in New York anstatt Armut und Hunger zu bekämpfen, Armut und Hunger erzeugt. Am Beginn der Ermittlungen gab es ein intaktes Naturschutzgebiet, in welchem circa 1,2 Mio Menschen zufrieden im Einklang mit der Natur lebten. Sie bestellten fruchtbare Böden, lebten von Fischfang, der Produktion von Honig und ernährten sich vom Wald in schlechten Zeiten. Ihre Kinder gingen in Schulen, bezahlt aus dem Erlös des Fischfanges und des Honigs.
Sechs Jahre später waren große Teile der Naturschutzgebietes verkauft an ausländische Investoren. Diese rodeten Wald,erzeugten unter anderem Reis und Weizen, der jedoch in die " reiche Welt" exportiert wird. Die ehemaligen Einwohner wurden vertrieben, teils auf den Farmen als Lohnsklaven beschäftigt, teils flohen sie in die " reiche Welt" Ein ehemaliger Naturschutzgebietsverwalter sitzt für 15 Jahre im Gefängnis. Die neuen Farmen werden militärisch bewacht. Überfälle von frustierten, verzweifelten Einwohnern werden als Terroristen verfolgt und getötet. 10000 Hektar hier und 10000 Hektar dort. Überall in der Welt schreitet die Verramschung von Grund und Böden voran. Am stärksten betroffen sind die ärmsten Länder der Welt.
Nach dem Film gab es noch einige Informationend darüber, wie auch hier in Deutschland und speziell in den neuen "armen" Bundesländern die Spekulation mit Boden immer schneller voranschreitet. Vielen kleineren Höfen ist der Erwerb von Boden unmöglich, da die Preise explodieren. Wenn Pachtverträge auslaufen beginnt die Zeit der Angst.
Das Publikum war sichtbar geschockt nach Film und Direktbericht.
Steffen Neubert