Hebel für Ver­än­de­rung: Das Bedin­gungs­lo­se Grund­ein­kom­men (BGE)

„Nur die Leu­te, die erschre­cken, wenn sie das ers­te Mal Bedin­gungs­lo­ses Grund­ein­kom­men hören, haben begrif­fen, was es bedeu­tet!" so brach­te es Rei­mund Acker, Mathe­ma­ti­ker und Spre­cher­rat des bun­des­wei­ten Netz­wer­kes Grund­ein­kom­men, kürz­lich bei des­sen bun­des­wei­ter Tagung am Bau­haus Des­sau auf den Punkt. Und sein Kol­le­ge Ronald Blasch­ke, Autor und Phi­lo­soph, ergänz­te: „Das BGE ist ein Hebel für Veränderung“.

Öffent­li­che Podi­ums­dis­kus­si­on im Steintor-Varieté

Am Diens­tag, dem 21.3. 2017, haben alle muti­gen Hal­len­se­rin­nen und Hal­len­ser die Gele­gen­heit sich inten­si­ver mit der Idee eines BGE zu befas­sen. Gast­ge­ber Rudenz Schramm hat für die Podi­ums­dis­kus­si­on einen Titel vor­ge­schla­gen: „Unter­gang des Abend­lan­des oder auf dem Weg zum Kommunismus“.

Die Orga­ni­sa­to­rin­nen von attacH­al­le und dem Netz­werk Grund­ein­kom­men Sach­sen-Anhalt fan­den die Über­schrift zunächst etwas sper­rig und nega­tiv besetzt. Eigent­lich aber ist es das, wovor Leu­te heu­te erschre­cken. Das, was Angst macht. Je nach dem, mit wel­chem poli­ti­schen Lager man sym­pa­thi­siert. Unter­gang des Abend­lan­des – nichts wird mehr so sein, wie es war – auch wenn Herr Schulz uns das her­bei­re­den möchte.
Weg zum Kom­mu­nis­mus – Um Got­tes wil­len! Wo bleibt da der Wett­be­werb? Wo kom­men wir denn hin, wenn alle gleich sind? Wir hat­ten genug vom Sozia­lis­mus. Und doch ist da das Bedürf­nis nach Uto­pien. Die jun­gen Wil­den vom Hal­le­schen Opern­haus haben ihre ers­te Spiel­zeit Hete­ro­to­pia genannt und sor­gen für eine neue Fri­sche im Ant­litz unse­rer etwas behä­bi­gen ehe­mals Grau­en Diva. Vor allem jun­ge Men­schen ver­spü­ren den Wunsch nach Ver­än­de­rung. Denn ihr eige­ner Wer­de­gang macht klar: Durch­gän­gi­ge beruf­li­che Kar­rie­ren, ein Arbeits­platz auf Lebens­zeit – das sind Wer­te, die für die Groß­el­tern­ge­nera­ti­on und viel­leicht auch noch die Eltern selbst­ver­ständ­lich waren. Auto­ma­ti­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung füh­ren zu schlecht bezahl­ten Jobs und Zei­ten der Arbeits­lo­sig­keit, auch für gut aus­ge­bil­de­te Akademiker.

Span­nen­de Dis­kus­si­on erwartet

Ande­rer­seits gibt es genug Arbeit, im so genann­ten Care –Bereich, also im Feld von Für- und Vor- und Nach­sor­ge. Die­se Tätig­kei­ten, die vor­nehm­lich immer noch von Frau­en aus­ge­übt wer­den, hal­ten unse­re Gesell­schaft zusam­men und sind ande­rer­seits mies bezahlt. Ein Para­do­xon! Häu­fig genug ist die Sor­ge nicht ein­mal des Gel­des wert – sie wird erwar­tet. Vor­aus­ge­setzt von Fami­li­en­mit­glie­dern und das in einer Zeit, wo gleich­zei­tig erwar­tet wird, dass wir uns als Indi­vi­du­um selbst opti­mie­ren und Gewehr bei Fuß für den Arbeits­markt zur Ver­fü­gung ste­hen. Wie das mit­ein­an­der zu ver­ei­nen gin­ge? Mit dem BGE. Die Ansät­ze von Pro­fes­sor Reint Gropp, Volks­wirt und Prä­si­dent des Leib­niz-Insti­tuts für Wirt­schaft (IWH) in Hal­le und Ronald Blasch­ke fal­len aller­dings ganz unter­schied­lich aus. Das ver­spricht eine span­nen­de Dis­kus­si­on. Mit Dr. Petra Bratz­ke, Lei­te­rin der Agen­tur für Arbeit Hal­le und der über die Stadt­gren­zen hin­aus bekann­ten frei­en Schau­spie­le­rin Kat­rin Schin­köth - Haa­se konn­ten kom­pe­ten­te Frau­en für das Podi­um gewon­nen werden.

Die Mode­ra­ti­on über­nimmt Anna von Grünewaldt.
Die Ver­an­stal­tung beginnt um 19.00 Uhr.

Die Ver­an­stal­ter als gemein­nüt­zi­ge Ver­ei­ne bit­ten um eine Spen­de nach eige­nem Ermessen.
Solveig Feldmeier

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