Etwa 30 Leute sind im September 2014 zu einem ersten SoLaWi-Infoabend des Vereins Alte Stadtgärtnerei e.V. in die Gartengaststätte „Am Galgenberg“ gekommen. Henrik aus Flensburg, der derzeit für die Solidarische Feldwirtschaft gärtnert, berichtete über die Erfahrungen mit der solidarischen Feldwirtschaft in Leipzig-Stünz.
Der Verein Alte Stadtgärtnerei e.V., der sich um die Wiederbelebung der Gärtnerei am Galgenberg bemüht hatte, wird seine Flächen dort zum Ende dieses Jahres aufgeben (müssen) und hat sich ein neues Aktionsfeld gesucht: die Organisation einer SoLaWi-Gemeinschaft in Halle. Darüber informierte Vereinsmitglied Markus die ZuhörerInnen zu Beginn der Veranstaltung. Dann forderte er zu einem Sozialspiel auf, bei dem sich die Anwesenden entlang einer gedachten Skala von 0 (ich weiß/will nichts) bis 100 (ich kenne mich aus/will aktiv mitmachen) positionieren sollten als Antwort auf Fragen wie „Was weißt du über solidarische Landwirtschaft?“ „Möchtest du bei so einer Inititiative mitmachen?“ Aus der Gruppierung ergab sich, dass Wissen und Aktionsbereitschaft im oberen Mittelfeld ( 75) am stärksten präsent waren.
Erstes Modell in Leipzig mit 80 aktiven UnterstützerInnen
Dann kam Henrik zu Wort. Er ist seit 2013 Gärtner bei der Solidarischen Feldwirtschaft, einer von Marian Schwarz im Leipziger Osten in Leben gerufenen Gemeinschaft, die seit 2009 eine ehemalige Brachfläche gepachtet hat und dort Gemüsebau betreibt. Henrik erzählte kurz über die Anfänge der Initiative und darüber, wie es heute läuft: 80 LeipzigerInnen zahlen einen monatlichen Beitrag, der den Jahresetat decken muss, mit dem dann alle Kosten wie Lohn für die GärtnerInnen, Saatgut, Geräte, Wasser bestritten werden. Der Bewirtschaftung liegt ein Anbauplan zugrunde, den die GärtnerInnen umsetzen, wobei sie auf Unterstützung durch die Mitglieder (GemüseliebhaberInnen) zählen können: Zu besonders arbeitsaufwändigen Tätigkeiten wie dem Möhrenziehen oder Ähnlichem kommen sie und helfen mit. Die Verteilung der Erträge erfolgt auf Vertrauensbasis, und die Mitglieder holen sich ihr Gemüse auch selbst ab, meist per Fahrrad. Das ist unbedingt im Sinne der Initiative, denn sie möchte nach Möglichkeit erdölfrei wirtschaften.
Die Zeit ist reif für SoLaWi in Halle
Unter den ZuhörerInnen befanden sich einige Landwirte/Gärtner, die mit ihren Fragen und Hinweisen schon auf Produktionsdetails zielten wie zum Beispiel Fragen der Düngung (Mist-Kooperation ...) , der Bodenbearbeitung (wendefreie Bodenbearbeitung ... ) und Ähnliches. Die meisten BesucherInnen waren wohl gekommen, um zu erfahren, wann es denn losgehe. Ein biodynamisch arbeitender Gärtner vom Petersberg zeigte sich sehr interessiert an einer SoLaWi-Initiative in Halle, denn der Arbeitsaufwand in einer solchen Gärtnerei ist erheblich und könnte so auf mehr Schultern verteilt werden.
Es wird Folgeveranstaltungen zu diesem ersten Treffen geben, bei denen alle, die es interessiert, mitmachen können.
Die hallesche störung wird euch/Sie auf dem Laufenden halten.
Marianne Heukenkamp für die hallesche störung
Weitere Infos findet ihr/finden Sie hier:
http://stadt-gaertner.de/
http://solidarischefeldwirtschaft.wordpress.com/
http://www.garten-leipzig.net/stiftung/2012_solidarische_Feldwirtschaft_Leipzig.asp
http://www.deutschlandfunk.de/degrowth-konferenz-leipzig-ideen-fuer-eine-gesellschaft.697.de.html?dram:article_id=296664
https://de-de.facebook.com/AlteStadtgaertnerei