Die Schaustelle Halle hat nach den Ovidschen Metamorphosen und dem Grundgesetz nun endlich "Die Geschichte der Menschheit (leicht gekürzt)" aufs Korn genommen. Kurz, bündig und schonungslos erfahren wir, was uns zu Menschen machte. Ohne Gnade hält Frau Evolution uns dabei ihren Spiegel vor (wir sind nämlich dabei, sie und uns abzuschaffen).
Wir lernen, wie der Weizen uns gezähmt hat, aus dem Wolf der Hund Fluffi wurde und warum die menschliche Geschichte ihren Anfang eigentlich in der Bürokratie hatte: Das erste überlieferte Schriftzeugnis war ein Verwaltungsdokument. Dieser Aspekt gipfelt in der der EU-Norm DIN EN 12586 – der sogenannten Schnullerkettenverordnung. Spätestens hier wälzt sich das Publikum vor Lachen auf dem Boden. Ein Feuerwerk an Witz und Geist. Nur manchmal eine Spur zu leise auf der großen Bühne im WUK-Hof.
Ein klitzekleiner Einwand am Schluss: Aus Sicht der Rezensentin hätte diesem Galopp durch die Menschheitsgeschichte gelegentlich ein bisschen mehr Intimität und vielleicht auch Poesie wohlgetan sowie ein paar Mitdenkpausen.
Da Publikum war begeistert. (Die Mücken auch.)
Unser Tipp: Unbedingt hingehen!!
Team
Schauspiel: Astrid Kohlhoff, Maria Steurich, Jan Uplegger, Simon van Parys /// Regie: Silvio Beck /// Musik: Simon van Parys und Ensemble /// Produktionsleitung: Jana Huber, Josepha Vogel /// Technik: Philipp Herrmann, Sven Suppan
weitere Veranstaltungen im WUK Theater Quartier Halle: Mittwoch 28.07., Donnerstag 29.7., Samstag, 31.7., Sonntag, 1.8., Dienstag, 3.8., Donnerstag, 5.8., Freitag, 6.8., Samstag, 7.8., Sonntag, 8.8., jeweils 20.30 Uhr