geplanter Verlauf der A143 Nord mit Schutzgebieten

A143: BI Saa­le­tal und NABU zie­hen mit Beschwer­de nach Brüssel

Die BI Saa­le­tal und der NABU Deutsch­land haben im Zusam­men­hang mit einer geschei­ter­ten Kla­ge gegen Aus­bau der A43 meh­re­re Beschwer­den beim euro­päi­schen Gerichts­hof in Brüs­sel ein­ge­reicht. Die BI und der Ver­band bemän­geln die Rechts­pra­xis in Deutsch­land, bei der unter ande­rem viel zu kur­ze Fris­ten dazu füh­ren, dass kla­gen­de Umwelt­ver­bän­de benach­tei­ligt wür­den. Wei­ter­hin mah­nen die Beschwer­de­füh­ren­den auf man­gel­haf­te Rege­lun­gen in Deutsch­land im Zusam­men­spiel mit der Rechts­auf­sicht auf euro­päi­scher Ebe­ne an. Bei juris­ti­schem Erfolg hof­fen die Akteu­re auf einen bes­se­ren Schutz vie­ler FFH-Gebie­te und ein Aus für den Fer­tig­bau der A143.

Die ers­te Beschwer­de rich­te  sich gegen die Benach­tei­li­gung von kla­gen­den Natur­schutz­ver­bän­den, kon­kret gegen die aktu­el­le Rechts­la­ge und Pra­xis in Deutsch­land, wel­che Klä­ger und Beklag­te in Pro­zes­sen gegen umwelt­schäd­li­che Pro­jek­te ungleich behan­de­le. Damit wer­de gegen die Grund­rech­te­char­ta der EU ver­sto­ßen, teil­te die BI mit. Zum Nach­weis hat die BI gemein­sam mit einem Rechts­an­walt eine Rei­he von Urtei­len und Bele­gen gesam­melt und  dokumentiert.

Die zwei­te Beschwer­de bezie­he sich auf die euro­pä­isch gere­gel­te Vor­la­ge­pflicht von euro­pa­recht­lich rele­van­ten Rechts­fra­gen beim euro­päi­schen Gerichts­hof. Dies mei­ne im kon­kre­ten Fall, dass Kla­gen im Bereich Umwelt- und Kli­ma­schutz die euro­päi­sche Rege­lun­gen tan­gie­ren wie z.B. wenn die Geneh­mi­gung des Baus der A143 durch das unte­re Saa­le­tal eigent­lich gegen das Euro­päi­sche Ver­schlech­te­rungs­ver­bot ver­sto­ßen, nicht allein in Deutsch­land gere­gelt wer­den dürften.

Aus Sicht der beschwer­de­füh­ren­den BI und des NABU hät­te die­se und vie­le wei­te­re Kla­gen dem Euro­päi­schen Gerichts­hof vor­ge­legt wer­den müs­sen. Statt die­ses Vor­ge­hen klar zu regeln, habe Deutsch­land das Ver­fas­sungs­ge­richt als Instanz dafür ein­ge­setzt und ver­baue damit de fac­to eine über­ge­ord­ne­te, euro­päi­sche Ein­schät­zung in Streit­fra­gen zum Umweltschutz.

Die Beschwer­de adres­siert unter ande­rem Rechts­pro­ble­me, die sich in der Ver­hand­lung des Bebau­ungs­pla­nes der Auto­bahn 143 im Jahr 2018 und 2019 gezeigt haben. Kon­kret wur­de bei die­sem Teil­stück der Auto­bahn, die durch die Natur­schutz- und Fau­na-Flo­ra-Habi­ta­te (FFH) von beson­de­rem euro­päi­schen Rang im Saa­le­tal west­lich von Hal­le führt, FFH-Umwelt­recht ignoriert.

Wenn die Beschwer­de erfolg­reich ist, soll­te dies hun­der­te wei­te­re FFH-Gebie­te in Deutsch­land bes­ser schüt­zen und Aus­wir­kun­gen auf den Wei­ter­bau der A143 haben. NABU und BI Saa­le­tal hof­fen, dass so die Zer­stö­rung der Natur­schutz­ge­bie­te noch gestoppt wer­den kann. NABU und BI Saa­le­tal hof­fen, dass so die Zer­stö­rung der Natur­schutz­ge­bie­te noch gestoppt wer­den kann.

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