Die Bürgerinitiative "Gegen die neue Flugroute" hat sich mit einem Schreiben an die Landesdirektion Sachsen gewandt und eine Wiederholung des Planfeststellungsverfahrens für den Flughafenausbau gestellt. Grund sind falsche Messwerte zum Fluglärm.
Lärmbelästigung höher als bekannt
Schon im November 2023 wurde die Fluglärmkommission über falsche Zahlen zur Lärmbelästigung in der Ortslage Lützschena-Stahmeln informiert, heißt es in einer Erklärung der BI. Allein in diesen Stadtteilen von Leipzig wären aufgrund nicht berücksichtigter "geografischer Besonderheiten" etwa 6000 Menschen einer größeren Lärmbelastung ausgesetzt als bislang offiziell angenommen wurde.
Die BI "Gegen die neue Flugroute" hatte im Vorfeld mehrfach auf selbst ermittelte höhere Lärmwerte hingewiesen und gefordert, dass betroffene Stadtteile und Gemeinden in das Nachtschutzgebiet aufgenommen werden müssten. Gegen das mittlerweile abgeschlossene Planverfahren hatte die BI deshalb einen Widerspruch eingebracht, der abgelehnt wurde.
Mehr Messstationen und korrekte Zahlen nötig
Weil die nun festgestellten höheren Lärmwerte aber nicht von der Hand zu weisen seien, fordert die BI eine Wiederholung des so Planfeststellungsverfahrens. Denn ein Verfahren mit falsch ermittelten Werten könne nicht zur Planungsgrundlage einer Landesdirektion gemacht werden, so die berechtigte Argumentation der BI. Zu dem gebe es Erkenntnisse, dass auch andere Ortslagen der Randgebiete von Leipzig ähnlich betroffen seien könnten. Hierzu zählen Wahren, Böhlitz-Ehrenberg und Burghausen-Rückmarsdorf.
Neben einer Wiederholung des gesamten Verfahrens fordert die Bürgerinitiative von der Landesdirektion auch die Einrichtung neuer zusätzlicher Messpunkte zu den bestehenden 14 Messstationen für Fluglärm.