Was ist der faire Preis für ein T-Shirt oder eine Tafel Schokolade? Gibt es faire Alternativen zum Billigdruckerpapier aus dem Discounter? Und von wem werden eigentlich Fußbälle zusammengenäht und zu welchen Bedingungen? Antworten geben die Produkte und die neue Bildungsecke im Weltladen.
Ein Samstagvormittag zwischen Franckeplatz und Markt. Stammkunden kommen in den Weltladen, um ihre Wochenendeinkäufe mit fair gehandelten Produkten zu ergänzen. Oder um nach einem Geschenk oder Ausschau zu halten. Oder einfach so. An diesem Wochenende gibt es zusätzlich noch etwas zu feiern: Die Sitzecke im Weltladen ist zu einer Bildungsecke herangewachsen und wird mit einer Straßenaktion eingeweiht.
Wissen über Handelsströme und Produktionsbedingungen
Julia vom Weltladenteam verteilt Filzstifte an Passanten: Was brauche ich zum Guten Leben? lautet die Frage, mit der sie mit den Menschen ins Gespräch kommen möchte. Die Ökotrophologin hat nach ihrem Studium ein FSJ im Weltladen absolviert und koordiniert nun Bildungsarbeit des Vereins. Die Vermittlung von Wissen über Produktionsbedingungen und Welthandel, über soziale Bewegungen und Initiativen gehört zum Konzept der Weltladen-Idee und ist den Mitgliedern genau so wichtig wie der Verkauf von Produkten.
Offenbar ist die Kombination beider Aktivitäten in Halle sehr erfolgreich. Der Umsatz im Weltladen ist in den letzten Jahren beständig gewachsen, erklärt Wolfgang Torge, Mitglied im Weltladen-Verein. Im letzten Jahr konnte der Laden ein sechsstelliges Jahresergebnis erzielen. Auch die Produktvielfalt ist gewachsen und wird beständig erweitert. Aktuell tut sich etwas im Spielwarenbereich, berichtet Julia. Ein neuartiges Siegel soll bald fair produziertes Spielzeug ausweisen und entprechende Produkte natürlich auch vor Ort im Weltladen zu haben sein.
Neues auch aus der süßen Ecke
Neu im Sortiment ist auch eine besondere Süßigkeit, ergänzt Wolfgang Torge. Es ist die erste vollständig auf dem afrikanischen Kontinent hergestellte faire Schokolade. Mit diesem Produkt ist es endlich gelungen, nicht nur den Anbau der Kakaobohne, sondern auch die komplette weitere Wertschöpfung vor Ort in fairer Produktion zu etablieren. Wer sich als Kunde nicht nur die Schokolade schmecken lassen, sondern diese Idee voranbringen möchte, kann in eine Solarbetriebene neue Schokoladenfabrik in Ghana investieren. Infos dazu gibts ein der neuen Bildungsecke - neben umfangreichen Themenmappen zu Textilien, Kaffee, Fußball, Handys oder Südfrüchten.

Eröffnung der Bildungsecke im September