Eigentlich sollte der globale Protesttag am 24. April mit ähnlich starker Beteiligung ablaufen wie die Freitagsaktionen im September. Wegen Corona verlagerte die Fridays for Future - Bewegung den Klimastreik kurzerhand ins Netz. Doch auch auf der Straße wurde unter Auflagen demonstriert - so in Halle am Rive - Ufer und am Leipziger Turm.
Riesig groß stand der Slogan "#Fight every Crisis" inmitten von zehntausend Plakaten, die auf der Wiese vor dem Bundestagsgebäude von einigen Aktivistinnen der Fridays for Future Bewegung verteilt worden waren. Von Aktivist*innen gestaltete Schilder, auch aus Halle, waren ohne die dazugehörigen Menschen nach Berlin gefahren. Und weil wegen der Corana - Verordnungen leibhaftiges Demonstrieren vor dem Parlament so gut wie unmöglich war, verlagerten die Organisatorinnen den Streik für Klimagerechtigkeit kurzerhand ins Internet.
Doch weil inzwischen auch erste Lockerungen greifen und auch weil immer wieder Menschen gegen das eingeschränkte Demonstrationsrecht mutig vor Gericht zogen, wurden kleinere Demos wie die in Halle erlaubt. Durch Vorgaben der Polizei waren die Teilnehmerzahlen auf jeweils 50 Personen reduziert. "Listen to the Science" ("Hört auf die Wissenschaft!") und "Flatten the Curve" ("macht die Kurve flach!")sind die zentrale Forderungen, die auch hiesige Klimaschützer*innen trugen. Diese gelten sowohl für die Pandemie als auch für die CO2-Emissionen, heißt es in den Erklärungen. Hinzu kam die Forderung nach einer Beendigung der unmenschlichen Situation in den Lagern in Griechenland. Die Klimagerechtigkeitsbewegung in Halle hat sich schon vor einiger Zeit der Kampagne #LeaveNoOneBehind angeschlossen und organisierte die Menschenketten gemeinsam mit Ende Gelände Halle, Seebrücke Halle und Extinction Rebellion Halle.
Die Teilnehmenden ließen sich durch die Einschränkungen nicht abschrecken. Sie trugen Mundschutz, hielten zwei Meter Abstand zueinander und hinterlegten ihre Kontaktdaten beim Anmelder. Am Leipziger Turm hatten sie nach Zeiten der Isolation sichtlich Spaß an der gemeinsamen Aktion und erfreuten sich am regen Zuspruch von Passantinnen. Ein Bericht zum Klimastreik findet sich auf Faz.-net.
Solveig Feldmeier