Heute debattiert das Europäische Parlament in Straßburg über den Vorschlag der EU-Kommission zur Deregulierung der Neuen Gentechniken. Anlässlich dieser Debatte und der angekündigten Abstimmung übergibt AbL-Bäuerin Barbara Endraß die von ihr und Kolleg:innen gestartete Petition: „Kennzeichnung und Regulierung aller Gentechnik-Pflanzen erhalten!“ an Abgeordnete des Europäischen Parlaments.
Kennzeichnung und Wahlfreiheit für alle
„Jetzt ist die Stunde des Europaparlaments.", kommentiert die Bäuerin Barbara Endraß aus Wangen (Allgäu). und Vorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft in Baden-Württemberg und Initiatorin der Petition: Über 92.000 Menschen aus Deutschland wollen die Kennzeichnung und Regulierung aller Gentechnik-Pflanzen. Wir fordern die Abgeordneten des Europäischen Parlaments auf: Lehnen Sie den Deregulierungsvorschlag der EU-Kommission ab. Sorgen Sie für ein EU-Gentechnikrecht, das auch in Zukunft eine gentechnikfreie Saatgut- und Lebensmittelerzeugung sichert. Sorgen Sie für Kennzeichnung und Wahlfreiheit für uns alle - Wirtschaftsakteure und Bürger:innen. Sichern Sie das wertvolle, in der EU geltende Vorsorgeprinzip. Sichern Sie die aktuellen Wettbewerbsvorteile europäischer Bäuer:innen, die sich gentechnikfreie Märkte aufgebaut haben, die den klaren Wünsche der europäischen Verbraucher:innen nach gentechnikfreien Produkten nachkommen. Wir wollen auch in Zukunft die Entscheidungsfreiheit und das Recht haben, gentechnikfrei zu wirtschaften, ökologisch und konventionell.“
EU-Parlament soll falschen Klimaschutz-Versprechen nicht auf den Leim gehen
„Das Europaparlament sollte den Industrie-Versprechen, neue Gentechnik-Pflanzen könnten zur Klimaanpassung oder Pestizidreduktion beitragen, nicht auf den Leim gehen.", betont Endraß aus mit verweis auf die in dieser Woche parallel stattfinden Diskussion zu Klimazielen der EU: "Für eine klimaresiliente Landwirtschaft brauchen wir Vielfalt an Kulturen und Anbausystemen, Vielfalt in den Sorten und eine Agrarpolitik, bei der jeder Hof zählt! Sorgen Sie für ein Europa für Menschen und der Solidarität – nicht für Konzerninteressen.“
Neben der Petition übergab die Bäuerin als Aktivistin auch ein aktuelles Positionspapier von 23 landwirtschaftlichen, züchterischen und Jugend-Verbänden an die EU-Parlamentarier. Sie alle fordern das Recht auf Wahlfreiheit und gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung.