EU-Mer­co­sur: Hun­der­te Orga­ni­sa­tio­nen for­dern Alter­na­ti­ven zum gif­ti­gen Handelspakt

Eine brei­te Koali­ti­on von 450 zivil­ge­sell­schaft­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen aus Süd­ame­ri­ka und Euro­pa, zu der auch Attac gehört, for­dert in einer gemein­sa­men Stel­lung­nah­me, den gif­ti­gen EU-Mer­co­sur-Han­dels­pakt zu stop­pen. Das Abkom­men könn­te in den nächs­ten Mona­ten fixiert wer­den, obwohl es bei Bevöl­ke­rung und Zivil­ge­sell­schaft auf gro­ße Ableh­nung stößt.

Statt­des­sen soll­ten die EU und der Mer­co­sur-Raum gemein­sam neue, gerech­te Han­dels­be­zie­hun­gen ent­wi­ckeln, die auf den Grund­sät­zen Zusam­men­ar­beit, Soli­da­ri­tät, Gleich­heit, Demo­kra­tie und Nach­hal­tig­keit beru­hen. Das bedeu­tet auch, die his­to­ri­sche Ver­ant­wor­tung der EU für Kolo­nia­lis­mus und die Aus­beu­tung Süd­ame­ri­kas anzu­er­ken­nen und zu korrigieren.

"Wir wol­len eine zukunfts­fä­hi­ge Part­ner­schaft mit dem Mer­co­sur, wel­che die Inter­es­sen von Men­schen, Natur und Kli­ma ins Zen­trum rückt! Das ist nur mög­lich, wenn wir unse­re Bezie­hun­gen nicht auf Aus­beu­tung auf­bau­en – doch genau das tut der aktu­el­le Gift­pakt, eben­so wie die Abkom­men der EU mit Mexi­ko und Chi­le", sagt The­re­sa Kof­ler von der Platt­form Anders Handeln.

"Wir müs­sen Part­ner­schafts­ab­kom­men schlie­ßen, mit denen wir ech­te Lösun­gen für die heu­ti­gen Kri­sen – Kli­ma­kri­se, Arbeits­lo­sig­keit, Infla­ti­on und Gesund­heits­kri­se – gemein­sam vor­an­brin­gen. Dazu gehört auch eine Ener­gie- und Mobi­li­täts­wen­de, die auf öffent­li­chen Ver­kehr setzt und Res­sour­cen spart, statt die unnach­hal­ti­gen Aus­bau­plä­ne der euro­päi­schen Auto­in­dus­trie zu bedie­nen. Anstatt poli­ti­sche und wirt­schaft­li­che Bezie­hun­gen von den Inter­es­sen trans­na­tio­na­ler Kon­zer­ne dik­tie­ren zu las­sen, braucht es offe­ne und demo­kra­ti­sche Pro­zes­se in der Han­dels­po­li­tik", erklärt Kofler.

Ver­al­te­tes Abkom­men, mit allen Män­geln neo­li­be­ra­ler Handelspolitik

Zuletzt woll­te die EU-Kom­mis­si­on mit einer "Zusatz­ver­ein­ba­rung" zum Pakt der Kri­tik den Wind aus den Segeln neh­men. Die­se ändert jedoch nichts an den Inhal­ten des Abkom­men. "Der EU-Mer­co­sur-Pakt ist ein ver­al­te­tes Han­dels­ab­kom­men, mit­samt allen bekann­ten Män­geln der neo­li­be­ra­len EU-Han­dels­po­li­tik. Er ist Gift für das Kli­ma, Gift für klei­ne Produzent*innen und Bäuer*innen auf bei­den Kon­ti­nen­ten und im wahrs­ten Sinn des Wor­tes Gift für uns alle", kri­ti­siert David Walch von Attac Österreich.

Im Mer­co­sur-Raum sind gif­ti­ge Pes­ti­zi­de erlaubt, die in Euro­pa längst ver­bo­ten sind – und die wir durch erhöh­te Impor­te von belas­te­ten Papa­yas, Melo­nen oder Limet­ten bald ver­mehrt auf unse­ren Tel­lern fin­den könnten.

Quel­le: attac.de

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