Mar­len Pel­ny liest aus ihrem neu­en Roman und spricht über Hal­le und das Schreiben

Auch in ihrem neu­en Roman greift die Ex - Hal­len­se­rin, die jetzt in Ber­lin lebt, Tabu –The­men auf. Es geht um den Umgang mit dem Tod und das Trau­ern. Die Ich – Erzäh­le­rin beglei­tet ihre zuse­hends hin­fäl­li­ge Groß­mutter auf dem Weg zur letz­ten Sta­ti­on ihres Lebens. Sie besucht sie regel­mä­ßig in Hal­le. Dabei ver­schweigt sie ihr aber, was ihre See­le tief bewegt und sie immer wie­der wei­nen lässt. Es ist der Mord an Etty, der vier­zehn­jäh­ri­gen Toch­ter ihrer bes­ten Freun­din Heide.

Gleich­zei­tig ver­sucht sie der trau­ern­den Mut­ter bei­zu­ste­hen, die neben dem uner­setz­li­chen Ver­lust mit sich sta­peln­den Papie­ren einer unsäg­li­chen Büro­kra­tie zu kämp­fen hat. Zwei Tage Son­der­ur­laub wer­den in Deutsch­land beim Tod eines nahen Ver­wand­ten offi­zi­ell zuge­stan­den, einen für den Todes­tag und einen für die Beer­di­gung. Ärz­te dür­fen kei­ne Krank­schrei­bung aus sol­chem Anlass ausstellen.

Außer­dem belas­ten die Suche nach dem Mör­der und die Fra­ge, ob der Femi­zid hät­te ver­hin­dert wer­den kön­nen, die Hin­ter­blie­be­nen. Die Ich – Erzäh­le­rin beob­ach­tet das ver­roh­te All­tags­le­ben in Ber­lin und muss eige­ne Ängs­te bewäl­ti­gen. Wie auch in ihrem Erst­ling setzt sich Maren Pel­ny inten­siv mit dem The­ma Gewalt aus­ein­an­der und zeigt dabei auf anrüh­ren­de Wei­se, wie mit Lie­be, Für­sor­ge und Zusam­men­halt die Bru­ta­li­tät des moder­nen Lebens gemeis­tert wer­den kann.

Ter­min:
"War­um wir noch hier sind" – Vor­glü­hen mit Mar­len Pel­ny am 9.9. um 17.00 Uhr im Hof des Neu­en Theater
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Foto oben © Mike Auer­bach

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